Wenn die Temperaturen draußen endlich steigen und die Sonne lange scheint, denken die wenigsten Menschen automatisch an eine Infektion im Körper. Während Herbst und Winter als die typischen Jahrszeiten für Infektionskrankheiten gelten, scheint der Sommer die perfekte Jahreszeit für optimale Gesundheit zu sein.
Eine Infektion der Blase (Harnwegsinfektion) ist allerdings eine typische Sommerkrankheit. Die Hintergründe für die Blaseninfektion im Sommer sind sehr einfach – allerdings vielfach unterschätzt. Gerade die Badesaison bietet nämlich optimale Bedingungen für die Bakterien, die dann zu einer Harnwegsinfektion führen. Warmes Wasser, feuchte Bekleidung und oftmals auch das Auskühlen der Unterleibsregion bei warmem Wetter, allerdings langen Aufenthalten im kühlen Wasser, bieten beste Bedingungen für die Infektion der Blase, die schmerzhaft ist und auch wirklich gefährlich werden kann. Besonders Frauen sind von der Blaseninfektion gerade im Sommer häufig betroffen, denn die kürzeren Harnwege im Vergleich zum Mann erleichtern den Bakterien auch den Weg in die Blase.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Harnwegsinfektion – Was ist das überhaupt?
- 2 Harnwegsinfektion & Wer ist betroffen?
- 3 Harnwegsinfektion – Ursachen
- 4 Harnwegsinfektion & Warum trifft es Frauen?
- 5 Harnwegsinfektion – Symptome
- 6 Harnwegsinfektion – Komplikationen
- 7 Harnwegsinfektion – Diagnose
- 8 Harnwegsinfektion – Behandlung
- 9 Harnwegsinfektion & Selbsttest
- 10 Blasenreizung als Vorbote der Harnwegsinfektion
- 11 Harnwegsinfektion & Vorbeugung
Harnwegsinfektion – Was ist das überhaupt?
Beim Harnwegsinfekt handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhäute innerhalb der Harnblase sowie auch der Harnwege, die durch Bakterien ausgelöst wird. Dabei ist die Blase nur ein Teil der Harnwege, der von diesen Bakterien befallen werden kann. Die Entzündung kann sich unbehandelt sehr schnell auf die Harnleiter und auch die Nieren ausdehnen. Die Blasenentzündung wird vom Mediziner auch als Zystitis oder Blasenkatarrh bezeichnet und meint hier die Entzündung der unteren Harnwege, die die Nieren noch nicht betroffen hat. Leider kann die Blasenentzündung sich – auch hier wieder besonders dann, wenn keine oder eine zu späte Behandlung erfolgt – chronisch entwickeln. Immer dann, wenn der Blaseninfekt mehr als zweimal pro Halbjahr oder insgesamt dreimal im gesamten vergangenem Jahr oder noch häufiger aufgetreten ist, wird in der Medizin beim betroffenen Patienten von einem chronischen Blaseninfekt gesprochen.
Harnwegsinfektion & Wer ist betroffen?
Gerade Frauen sind besonders häufig, und hier wiederum verstärkt im Sommer, von dem Blaseninfekt betroffen. Rund 50 bis 70 Prozent der Frauen haben zumindest einmal in ihrem Leben einen Blaseninfekt zu verzeichnen und bei rund 5 bis 10 Prozent dieser Frauen nimmt der Blaseninfekt einen chronischen Verlauf ein.
Harnwegsinfektion – Ursachen
Der Auslöser für die Blaseninfektion sind Bakterien. In der Regel stammen diese Bakterien sogar aus dem eigenen Körper, nämlich dem Stuhlgang. Im Regelfall sind es Bakterien des Typs Escherichia coli, siehe auch onmeda.de, bezeichnet, die für die Blaseninfektion verantwortlich sind. Ihren Weg nehmen die Bakterien vom Darmausgang in die Harnröhre. Dort wandern sie körperaufwärts zur Harnblase und bewirken in dieser die Entzündung. Neben Störungen im Harnfluss und bei der gesamten Blasenentleerung können auch eine Schwächung des Immunsystems sowie eine Schwangerschaft für den Blaseninfekt günstige körperliche Bedingungen liefern. Sehr häufig ist es allerdings auch eine Unterkühlung des Körpers, die einen Blaseninfekt, somit die Vermehrung der Bakterien, begünstigt. Neben kaltem Wetter ist gerade das Tragen von nasser Badekleidung ein Auslöser für die Harnwegsinfektion.
Harnwegsinfektion & Warum trifft es Frauen?
» Der Körperbau
Frauen haben das erhöhte Risiko, zum einen durch ihre kürzeren Harnwege die den Bakterien die Wege zur Blase deutlich verkürzen. Zum anderen liegt die Öffnung der Harnröhre bei Frauen auch deutlicher am Darmausgang, was auch hier wieder für kürzere Wege der Bakterien sorgt.
» Besonders anfällig
Frauen in bestimmten Lebenssituationen ein besonders hohes Risiko, an einer Harnwegsinfektion zu erkranken. So sind Frauen, die mehr als dreimal jährlich oder häufiger als zweimal innerhalb v on sechs Monaten an einer Blaseninfektion leiden, besonders anfällig für eine weitere Infektion.
» Sexuelle Aktivität
Auch sexuell sehr aktive Frauen können schneller als andere an einer Blaseninfektion leiden. Gerade nach dem Geschlechtverkehr haben die Bakterien eine gute Chance auf Verbreitung und Eintritt in die Harnröhre. Da gerade im Urlaub auch die sexuelle Aktivität bei Paaren tendenziell steigt, ist für Frauen ein zusätzlicher Risikofaktor für die Harnwegsinfektion gegeben. Der Blaseninfekt wird von Medizinern auch gern als Honeymoon-Syndrom bezeichnet, da die Flitterwochen eben mit tendenziell verstärkter sexueller Aktivität einhergehen. Die Verwendung von Diaphragmen sowie Spermiziden kann besonders im Sommer und bei gesteigerter sexueller Aktivität das Infektionsrisiko erhöhen.
» Schwangerschaft
Schwangere haben durch ihre hormonelle Umstellung im Körper sowie eine veränderte chemische Zusammensetzung der Scheidenflora ein hohes Risiko einer Harnwegsinfektion. Zudem wird durch die ständig anwachsende Größe der Gebärmutter der Harnabfluss und damit die Ausscheidung der Bakterien durch viel Urin verhindert. Die Bakterien können sich unter diesen Bedingungen besser ansiedeln und auch leichter vermehren. Daher hat statistisch jede fünfte Schwangere im Verlauf der Schwangerschaft einen Blaseninfekt zu verzeichnen. Wird dieser gerade in der Schwangerschaft nicht behandelt, können sich in 40 Prozent der Erkrankungen sogar Nierenentzündungen ergeben. Daher ist die Erkennung einer beginnenden Blaseninfektion gerade in der Schwangerschaft besonders wichtig. Schwangere sollten also immer bemüht sein einem Blaseninfekt vorzubeugen. Kleine Tipps dazu gibt die Redaktion von baby-und-familie.de.
» Diabetes
Diabetes erhöht gerade bei Frauen die Gefahr einer Harnwegsinfektion. Hier ergibt sich aufgrund der durch die Diabetes mellitus bedingte Nervenschädigung häufig auch eine Störung in der Blasenentleerung und somit ein verminderter Harnabfluss, der eben auch hier den Bakterien ideale Bedingungen liefert.
» Wechseljahre
Auch die Wechseljahre stellen eine besonders risikoreiche Zeit für die Blaseninfektion dar und auch nach den Wechseljahren ist die Bereitschaft des Körpers, hier zu erkranken, höher als vor den Wechseljahren. Hintergrund ist, dass Frauen mit steigendem Alter oftmals Probleme bei der kompletten Blasenentleerung haben. Der in der Harnblase verbleibende Urin ist bakterienbehaftet und weitere eindringende Bakterien können sich mit den verbliebenen sehr schnell vermehren. Zudem begünstigt die hormonelle Umstellung des Körpers den Blaseninfekt.
Harnwegsinfektion – Symptome
- häufiger und teilweise nicht zu kontrollierender Harndrang
- brennende Schmerzen beim Wasserlassen
- stark riechender oder gar blutiger Urin
- Schmerzen im Unterbauchbereich
- Schmerzen im Nierenbereich
- Fieber
Harnwegsinfektion – Komplikationen
Wird die Blaseninfektion rechtzeitig erkannt, sind die Heilungschancen sehr gut. Nur selten sind in diesen Fällen Komplikationen zu befürchten. Allerdings kann eine unbehandelte Blaseninfektion die Verbreitung der Bakterien in die Nieren und damit die Nierenbeckenentzündung ergeben. In diesen seltenen Fällen kann sich auch eine Sepsis, also die Blutvergiftung, ergeben.
Harnwegsinfektion – Diagnose
Generell erfragt der Arzt zunächst den Krankheitsverlauf mit allen seinen Symptomen. Dazu wird zusätzlich eine Urinprobe vom Patienten benötigt, die wiederum auf weiße Blutkörperchen, also Leukozyten, sowie Nitrit untersucht wird. Nitrit im Urin deutet auf Bakterien in den Harnwegen hin während weiße Blutkörperchen den Hinweis auf einen Infekt in Form einer Entzündung liefern.
Harnwegsinfektion – Behandlung
Eine frühzeitig erkannte Blaseninfektion ist schnell und gut ausheilbar. Hier kann der Patient die Heilung selbst mit einfachen Maßnahmen zusätzlich unterstützen. Bei der bakteriellen Infektion ist allerdings die Gabe von Antibiotika durch den behandelnden Arzt unumgänglich, um die weitere Vermehrung der Bakterien zu verhindern. Die Medikation muss genau nach ärztlicher Anweisung und ohne eigenständige Unterbrechung erfolgen. Auch wenn die schmerzenden und störenden Symptome schnell verschwinden, ist die Einnahme der Medikamente noch sehr wichtig. Zusätzlich zu Antibiotika verordnen behandelnde Ärzte oftmals schmerzstillende und krampflösende Medikamente.
Aber auch selbst kann der Patient einiges gegen den Blaseninfekt tun. Die erste Maßnahme ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Mindestens zwei Liter Wasser oder Tee täglich schwemmen die Bakterien schneller aus, weil der Harnfluss angeregt wird. Zudem kann eine Wärmflasche lokale Anwendung zur Reduzierung von Schmerzen sein.
Harnwegsinfektion & Selbsttest
Gerade dann, wenn Blaseninfekte sehr häufig auftreten oder auch für den Urlaub kann die Anschaffung eines Selbsttestes aus der Apotheke sehr sinnvoll sein. Dieser Test zeigt schon bei ersten Infektionen einen möglichen bakteriellen Befall der Harnwege an. Auch der Selbsttest basiert auf der Auswertung von Nitrit sowie weißen Blutkörperchen im Harn.
Die Anwendung eines Selbsttestes ist sehr einfach. Hier wird ein Teststreifen oder eine Testkarte in einen mit frischem Urin gefüllten Becher, der der Packung beiliegt, gestellt. Schon nach kurzer Zeit kann auf dem Teststreifen die Reaktionsfarbe abgelesen und mit dem Vergleichsfeld verglichen werden.
Blasenreizung als Vorbote der Harnwegsinfektion
Eine frühzeitig erkannte Blaseninfektion ist schnell und gut ausheilbar. Hier kann der Patient die Heilung selbst mit einfachen Maßnahmen zusätzlich unterstützen. Bei der bakteriellen Infektion ist allerdings die Gabe von Antibiotika durch den behandelnden Arzt unumgänglich, um die weitere Vermehrung der Bakterien zu verhindern. Die Medikation muss genau nach ärztlicher Anweisung und ohne eigenständige Unterbrechung erfolgen. Auch wenn die schmerzenden und störenden Symptome schnell verschwinden, ist die Einnahme der Medikamente noch sehr wichtig. Zusätzlich zu Antibiotika verordnen behandelnde Ärzte oftmals schmerzstillende und krampflösende Medikamente.
Aber auch selbst kann der Patient einiges gegen den Blaseninfekt tun. Die erste Maßnahme ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Mindestens zwei Liter Wasser oder Tee täglich schwemmen die Bakterien schneller aus, weil der Harnfluss angeregt wird. Zudem kann eine Wärmflasche lokale Anwendung zur Reduzierung von Schmerzen sein.
Harnwegsinfektion & Vorbeugung
- Viel Flüssigkeitszufuhr, auch dann, wenn keine Blasenbeschwerden gegeben sind.
- Feuchte Badebekleidung sollte sofort nach dem Bad gewechselt werden. Auch wenn die Außentemperaturen sehr hoch sind, kann eine Unterkühlung zur Infektion der Harnwege sowie der Blase führen.
- Lange Aufenthalte im Wasser sind zu vermeiden, um eine Unterkühlung zu verhindern.
- Abwechslungsreiche, vitaminhaltige Ernährung mit viel Obst und Gemüse stärkt das Immunsystem.
- Übermäßig intensive Reinigung des Intimbereichs mit Seife oder Waschlotionen zerstört den natürlichen Säureschutzmantel, der Bakterien reduziert. Ein zerstörter Säureschutzmantel unterstützt das Wachstum sowie die Vermehrung von schädlichen Bakterien.
- Frauen sollten bei der Stuhlreinigung immer den Weg von der Scheide zum After wählen, um ein Eindringen von Darmbakterien in die Harnwege zu verhindern.
- Bei Harndrang ist es wichtig, sofort zur Toilette zu gehen und die Blase zu entleeren. Zurückgehaltener Urin bildet einen hervorragenden Nährboden für schädliche Bakterien.
- Nach dem Geschlechtsverkehr sollten Frauen innerhalb von etwa 15 Minuten eine Blasenentleerung anstreben. So können Bakterien schnell ausgespült werden.
- Täglicher Wechsel der Unterwäsche und das Tragen von Baumwollunterwäsche, die heiß gewaschen werden kann, schützt zudem vor Bakterienbefall.
Weitere interessante Infos:
» Harnwegsinfektion – ein Erfahrungsbericht
» Hausmittel bei Blasenentzündung
» Harnwegsinfektionen bei Kindern