Die Befürchtung, sich bei Reisen in tropische Gefilde mit der Erkrankung Hepatitis, also der Lebernentzündung, anzustecken, besteht bei Reisenden alljährlich mehr oder weniger intensiv. Dabei ist aber auch bei Reisen in klassische Reiseländer wie Spanien oder Italien, also die Mittelmeerregion, mit einem Risiko der Infizierung zu rechnen. Wirksamer Schutz gegen die Erkrankung bietet zunächst die Impfung – aber eben auch ein angepasstes Verhalten an die Umstände der jeweiligen Reiseländer.
Verbreitet ist der Erreger der Hepatitis A, also das Hepatitis-A-Virus, das kurz auch als HAV bezeichnet wird, sowohl in tropischen und subtropischen Regionen als auch in Osteuropa sowie dem Mittelmeerraum. All diesen Ländern ist gemeinsam, dass deren Bevölkerung schon im Kindesalter mit dem Virus in Kontakt kommt. Somit sind Erwachsene in der Regel in all diesen Ländern vor der Infektion sicher – aber dennoch eben häufig unbemerkt Virenträger. Das wiederum stellt sich für deutsche Reisende, sowohl Erwachsene als auch Kinder, als problematisch dar, denn natürlicher Schutz gegen das Hepatitis-A-Virus besteht bei uns in Deutschland nur bei den wenigsten Menschen.
Inhaltsverzeichnis
Hepatitis – Risiko gerade für Urlauber
Wer keine natürliche Immunität aufweist oder aber über einen Impfschutz verfügt, ist in Urlaubsländern einem hohen Risiko der Ansteckung durch das Virus für die Leberentzündung ausgesetzt. Die Infektion über Fäkalien ist sehr verbreitet und wer hier in der Annahme ist, mit diesen nicht in Kontakt zu gelangen, irrt sehr. So kann der Urlauber beispielsweise unbemerkt durch verunreinigte Lebensmittel mit dem Virus in Kontakt gelangen. Dabei sind auch Menschen, die rein äußerlich gesund erscheinen, häufig Virenträger. Das Virus wird schon eine bis etwa vier Wochen vor dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome mit dem Stuhl aus dem Körper ausgeschieden. Klassische Infektionsquellen stellen sowohl roh verzehrte Nahrungsmittel dar als auch nicht ausreichend gekochte Muscheln sowie Austern, die aus infizierten Gewässern stammen. Besonders hoch ist das Risiko, sich mit dem Virus anzustecken, für Reisende, die ihren Urlaub unter verhältnismäßig unhygienischen Bedingungen erleben. Gerade Tramper, die sich nicht in Urlaubshotels aufhalten und dort ihren Urlaub verleben, haben ein besonders hohes Infektionsrisiko. Schätzungsweise trifft es von 50 alternativ Reisenden einen Urlauber, der sich mit dem Virus ansteckt. Komplett sicher vor der Infektion sind aber leider eben auch nicht die Urlauber, die sich für einen Urlaub im 5-Sterne-Hotel entscheiden.
Hepatitis & Symptome und Verlauf der Erkrankung
Die meisten älteren Kinder sowie auch Erwachsene weisen bei der Infektion mit der Hepatitis A Symptome auf, die denen einer Leberentzündung entsprechen. Hierbei ist eine Verfärbung der weißen Sklera im Auge in eine gelbliche Färbung zu verzeichnen. Der Urin hat keine klare oder gelbliche Farbe mehr, sondern anstelle dessen eine dunkle Färbung, die bis hin zu dunkelbraun reichen kann. Im Gegenzug dazu wird der Stuhlgang allerdings sehr hell und bis hin zu weißer Färbung sind alle Schattierungen möglich. Weiterhin zeigt sich die Infektion mit dem Virus der Hepatitis A durch Übelkeit sowie ein Gefühl der Abgeschlagenheit und Müdigkeit.
Rund ein Drittel aller Infizierten hat zudem Fieber sowie Schüttelfrost und auch Gelenkschmerzen zu verzeichnen. Die Hepatitis A wird zwar niemals chronisch und sie verläuft auch nur selten, beispielsweise bei sehr geschwächtem Körper oder gering ausgebildetem Immunsystem, sehr schwer, trotzdem ist der Erkrankte für mindestens einen, eher zwei Monate komplett außer Gefecht gesetzt. Gerade bei Menschen mit einem angegriffenen Immunsystem oder allgemein geschwächte Mengen können in Ausnahmefällen bis zu einem dreiviertel Jahr unter der Erkrankung leiden.
Kleinkinder, die mit dem Virus der Hepatitis A infiziert sind, weisen nur sehr selten die typischen Symptome der Erkrankung auf. Problematisch hierbei ist, dass die Erkrankung so bei Kleinkindern nur schwer erkant wird, was weniger für das Kind ein Risiko darstellt, dass die Erkrankung ohne Folgeschäden übersteht. Allerdings ist das Kleinkind für die Eltern, älteren Geschwister andere Reisende usw. eine Infektionsquelle.
Der einzig zuverlässige Schutz vor der Infektion mit dem Hepatitis-A-Virus bietet die Impfung.
So gefährlich kann Hepatitis B sein
Die Hepatitis B stellt die gefährlichere Hepatitis dar. Im Ranking der tödlichen Infektionskrankheiten nimmt die Hepatitis B den dritten Platz ein. Nach der Tuberkulose sowie der Malaria fordert die Hepatitis B alljährlich die meisten Todesopfer. Auch wenn das tödliche Stadium der Hepatitis B überstanden wurde, sind nachfolgende Komplikationen möglich, die wiederum einen tödlichen Ausgang haben können. Hier sind es die Leberzirrhose und der Leberkrebs, die Nachfolgeerkrankungen der Hepatitis B sein können.
Rund ein Prozent der Deutschen ist Träger des Virus der Hepatitis B. Dabei ist die Übertragung der Hepatitis B etwas aufwendiger als die Hepatitis A. Hier bedarf es Blut oder Körperflüssigkeiten, um die Krankheit weiterzugeben. Typische Ansteckungsquellen sind im Geschlechtsverkehr gegeben. Gerade deshalb ist die Hepatitis B aber auch als Urlaubserkrankung eine Gefahr, besonders eben dann, wenn innerhalb der Ferien ungeschützte Sexkontakte gegeben sind.
Schutz vor Hepatitis A und B durch Impfung
Der Schutz vor Hepatitis B ist durch vorausschauendes Verhalten – also beispielsweise geschützte Sexualkontakte sowie Kontaktvermeidung mit fremdem Blut und Körpersekret – möglich. Weitere Schutzmaßnahmen gegen beide Formen der Hepatitis bestehen in der Impfung, für die unterschiedliche Anbieter verschiedene Impfstoffe für Erwachsene als auch für Kinder anbieten.
Die einfachste Möglichkeit des Schutzes vor einer Infektion mit Hepatitis A oder B besteht in der Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff. Hierdurch ist ein sicherer Schutz für mehrere Jahre gegeben – und das für beide Hepatitisformen. Geimpft wird zweimal im Abstand von rund vier Wochen sowie ein drittes Mal nach sechs Monaten.
Hepatitis & Alle Infos auf einen Blick
Die Übertragung von Hepatitis
Hepatitis A wird durch verunreinigte Lebensmittel sowie infizierte Toiletten übertragen. Hepatitis B wird ausschließlich über Blut, Körperflüssigkeiten sowie die Schleimhäute übertragen.
Risiken der Infektion
Hepatitis A kann besonders bei Reisen in tropische und subtropische Länder sowie in den Mittelmeerraum und in osteuropäische Länder erworben werden. Die Hepatitis B erwirbt man bei ungeschützten Sexualkontakten, Nutzung von infizierten Spritzen oder auch bei Blutübertragungen.
Inkubationszeiten
Die Inkubationszeit der Hepatitis A liegt im Schnitt bei zwei bis neun Wochen. Die Hepatitis B weist eine Inkubationszeit von einem bis etwa sechs Monate auf.
Ausheilungschancen
Bei der Hepatitis A liegt die Ausheilungschance nach einer akuten Erkrankung bei 99 Prozent. Bei der Hepatitis B liegt die Ausheilungschance nach der akuten Erkrankung bei 90 Prozent.
Chronische Hepatitis
Eine Hepatitis A wird generell nicht zu einer chronischen Erkrankung. Bei der Hepatitis B liegt die Gefahr der chronischen Erkrankung bei rund 10 Prozent aller Erkrankten.
Impfung
Sowohl gegen Hepatitis A als auch Hepatitis B kann ein Impfschutz erworben werden, gut auch als Kombinationsimpfung gegen beide Hepatitis-Arten. Wichtig ist der dreifach durchgeführte Impfschutz, um sicheren Schutz zu erlangen.
Weitere Informationen finden Sie auf hepatitis.de
» Infos zur Hepatitis A
» Infos zur Hepatitis B