Schwitzen und vor Hitze stöhnen – eigentlich zwei Sachen, die wir nicht gerne machen. Wenn dies allerdings in der Sauna geschieht, ist das vollkommen okay. Saunieren ist schließlich sehr gesund und dies dürfte inzwischen ein jeder von uns wissen. Erkältungen lassen sich durch regelmäßiges Schwitzen vorbeugen und die anschließende Abkühlung, welche einem heißen Saunagang folgen sollte, kurbelt das Immunsystem an. Zudem werden beim Saunieren Giftstoffe aus dem Körper ausgeschwitzt und die Haut zusätzlich porentief gereinigt. Eine im Jahr 2006 durchgeführte Studie der Dermatologischen Klinik in Jena belegt außerdem, dass Saunieren die Haut und ihren natürlichen Säureschutzmantel stärkt. Somit ist Saunieren bei bestimmten Krankheitsbildern, wie beispielsweise bei Schuppenflechten oder Neurodermitis als Therapieform durchaus ratsam.
Aber wie sieht es eigentlich mit den neuartigen Infrarotkabinen aus? Haben sie die gleiche Wirkung auf den Körper? Und wie sauniert man eigentlich richtig in der Infrarotkabine? Das alles erklären wir Ihnen in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
Funktionsweise einer Infrarotkabine
Wie der Name bereits verrät, funktioniert die Erwärmung einer solchen Kabine auf Basis von Infrarot. Generell gilt es dabei zwischen drei verschiedenen Arten der von der Infrarotkabine ausgehenden Strahlung zu unterscheiden: Infrarot A, Infrarot B und Infrarot C. Infrarot A kann bis zu 6 Millimeter, Infrarot B bis 2 Millimeter und Infrarot C bis 1 Millimeter tief in den menschlichen Körper eindringen. Die meisten Kabinen, welche im Handel erhältlich sind, arbeiten jedoch mit Infrarot-B- oder C-Strahlen, da eine Gesundheitsbeeinträchtigung durch die Wellenlänge und Eindringtiefe der Infrarot-A-Strahlen bis dato nicht ausgeschlossen werden kann.
Preislich liegen die Kabinen zwischen 1.000 und 2.500 Euro – bei Amazon gibt es die günstigste beispielsweise schon für knapp 900 Euro und sind damit ähnlich erschwinglich wie eine Systemsauna. Infrarot-Kabinen unterscheiden sich in der Anschaffung also nicht von herkömmlichen Systemsaunen. Jedoch wird es den ein oder anderen erfreuen zu hören, dass erstere sehr viel weniger Strom verbrauchen. Des Weiteren ist eine Wärmekabine sehr viel platzsparender und muss lediglich an eine Steckdose angeschlossen werden. Zudem bietet eine Infrarotkabine auch zahlreiche Vorteile, die vor allem der Gesundheit dienen, denn die Wirkung der Infrarotstrahlen auf den Körper ist wirklich beachtlich.
Gesundheitsfördernde Wirkung von Infrarotkabinen
Wärme tut nicht nur unserem Körper gut, sondern auch unserem Geist. Durch die Wärme fühlen wir uns einfach viel wohler und selbst diverse Beschwerden werden durch sie gelindert. Die sanfte und wirkungsvolle Infrarotstrahlung kann dabei sowohl bei akuten Beschwerden helfen als auch präventiv gegen die verschiedensten Krankheiten eingesetzt werden. Die gesundheitsfördernde Wirkung von Infrarotkabinen hier einmal im Überblick:
➥ Gesundheitsfördernde Wirkung bei akuten Beschwerden:
- verbessert das Hautbild (z.B. bei Akne oder Neurodermitis)
- lindert HNO-Beschwerden (z.B. bei Erkältung, Asthma, Bronchitis)
- lindert Verspannungen (z.B. Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Ischias)
- lindert chronische Schmerzen (z.B. Rheuma, Arthritis)
- baut Stress ab/dient zur Entspannung
➥ Präventive Wirkung einer Infrarotsauna:
- stärkt das Immunsystem
- stärkt das Kreislaufsystem
- aktiviert den Stoffwechsel
- fördert die Ausschüttung von Endorphine (Glückshormone)
- beugt die Entstehung von Stress vor
Tipps zur Nutzung der Infrarotkabine
➤ Tipp 1 – Wer darf die Infrarotkabine benutzen?:
Im Prinzip darf jeder gesunde Mensch die Infrarotkabine benutzen. Hier gibt es nicht einmal eine Altersbegrenzung, sodass also selbst Kinder die Infrarotkabine besuchen dürfen. Dann sollten Sie aber ab und zu die Stirn Ihres Kindes anfassen und fühlen, wie warm diese ist. Sie sollte zwar intensiv warm sein, aber nicht heiß.
Menschen mit einer akuten Entzündung oder mit sehr hohem Blutdruck ist von einem Besuch in der Infrarotkabine abzuraten. Fragen Sie lieber vorher bei Ihrem Arzt nach, ob Sie in die Infrarotkabine dürfen.
➤ Tipp 2 – Häufigkeit & Dauer:
Die Infrarotkabine können Sie so oft besuchen wie und wann Sie möchten. Im Winter können Sie ruhig drei mal die Woche in die Infrarotkabine gehen, alleine schon damit Ihr Körper die wichtigen Endorphine (Glückshormone) bildet. Und natürlich, um das Immunsystem zu stärken und für körperliche und psychische Entspannung zu sorgen.
Was die Dauer angeht, so erzielen Sie die besten Ergebnisse, wenn Sie die Infrarotkabine knapp 30 Minuten besuchen.
➤ Tipp 3 – Temperaturwahl:
Während Sie einen Saunagang planen müssen, da diese mindestens 30 Minuten vor der Nutzung vorgeheizt werden muss, können Sie die Infrarotkabine unmittelbar nach dem Einschalten nutzen. Wählen Sie eine Temperatur aus, die für Sie angenehm ist. Im Idealfall sollte sie zwischen 30 und 35 Grad liegen. So fangen Sie an zu schwitzen, haben aber keine Probleme mit dem Atmen und können sich voll und ganz entspannen. Das ist auch der Grund, warum eine Wärmekabine eine ideale Alternative für empfindliche sowie Menschen der älteren Generation darstellt.
➤ Tipp 4 – richtig sitzen:
Sie sind es sicherlich gewohnt, sich in der Sauna hinzulegen, um so perfekt zu relaxen. Das können Sie in der Infrarotkabine auch machen. Damit Ihr Körper aber wirklich gleichmäßig bestrahlt wird, sollten Sie sich am besten vor den Tiefenwärmestrahler setzen und dabei eine angenehme jedoch aufrechte Position einnehmen. So nutzen Sie die Kraft und somit die Wirkung der Infrarotstrahlen am effektivsten aus.
➤ Tipp 5 – zwei Mal duschen gehen:
Wenn Sie die Infrarotkabine nutzen möchten, sollten Sie zwei Mal duschen:
Das erste Mal sollten Sie vor der Benutzung der Kabine duschen gehen, um Ihre Haut zu reinigen. So kann sie besser schwitzen. Das zweite Mal sollten Sie dann nach dem Besuch in der Infrarotkabine duschen, um den Schweiß wieder abzuwaschen.
➤ Tipp 6 – viel trinken:
Vor und nach dem Besuch in der Infrarotsauna sollten Sie jeweils mindestens einen halben Liter Wasser trinken. Das ist sehr wichtig, denn durch das Schwitzen verliert Ihr Körper viel Wasser. Durch die Flüssigkeitszufuhr vor und nach dem Saunagang gleichen Sie den Verlust wieder aus.