Die durch Bakterien verursachte Hirnhautentzündung ist eine eher seltene Erkrankung, die jedoch immer ein Notfall ist, da sie bei etwa zehn Prozent der Erkrankten zum Tod führt und bei zwanzig Prozent bleibende Schäden hinterlässt. Die vor allem bei Kinderärzten gefürchtete Erkrankung verläuft schnell und dramatisch und kann binnen zwei Tagen zum Tod führen.
Aus diesem Grund ist es wichtig, die ersten Alarmzeichen richtig zu deuten und sofort den Arzt oder das Krankenhaus aufzusuchen.
Inhaltsverzeichnis
Die Symptome der Hirnhautentzündung
Die Meningokokken-Erkrankung beginnt meist mit Beschwerden, die sich von denen eines grippalen Infekts kaum unterscheiden:
- Fieber
- Gliederschmerzen
- Schüttelfrost
- Lichtempfindlichkeit
- Kopfschmerzen.
Die Symptome können sich innerhalb weniger Stunden entwickeln und die betroffenen Kinder oder Jugendlichen machen einen schwerkranken Eindruck. Typisch für die Hirnhautentzündung ist der versteifte, schmerzende Nacken, der auch bei Kleinkindern häufig das einzige Symptom ist.
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Meningitis-Verdacht bei Säuglingen
Bei Säuglingen sind die Erkennungszeichen noch schwächer ausgeprägt, sie verweigern oft die Nahrungsaufnahme, sind besonders schlapp oder sehr erregt und berührungsempfindlich. Eltern sollten bei Anhaltspunkten für eine Hirnhautentzündung mit dem erkrankten Kind oder Säugling umgehend einen Kinderarzt oder ein Krankenhaus aufsuchen. Um eine endgültige Diagnose stellen zu können, muss der Arzt das Blut und gegebenenfalls die Rückenmarksflüssigkeit untersuchen. Mehr zum Ablauf der Untersuchung gibt’s auf kinderkrebsinfo.de.
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Meningitis: Impfungen schützen
Eine Impfung kann Leben retten: Obwohl die Meningitis eine seltene Erkrankung ist, empfehlen erfahrene Ärzte, aufgrund des dramatischen Verlaufs und der möglichen lebenslangen Spätfolgen bei den Überlebenden, Säuglinge und Kinder gegen die möglichen Erreger zu impfen.
In Deutschland wird die bakterielle Meningitis bei Säuglingen vor allem durch Streptokokken, bei älteren Kindern und Erwachsenen vor allem durch Pneumokokken und Meningokokken der Gruppen B und C verursacht.
Gegen Pneumokokken und Meningokokken der Gruppe C gab es bereits einen Impfstoff. Gegen die Meningokokken der Gruppe B, die in Deutschland etwa 70 Prozent der Meningokokken-Erkrankung verursachen, war bis vor kurzem kein geeigneter Impfstoff verfügbar. Die Firma Novartis hat nach zwanzig Jahren Forschung einen Impfstoff entwickelt, der gegen die Meningokokken der Gruppe B wirksam ist. Das Besondere: Bexsero® ist der erste staatlich zugelassene Impfstoff, der auf der Grundlage der Genomforschung entwickelt wurde und gegen Meningokokken der Gruppe B schützt. Weitere Informationen zur Meningokokken-Erkrankung finden Sie hier.
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Aufklärung am Welt-Meningitis-Tag
Um über diese lebensbedrohliche Erkrankung zu informieren, findet auch in diesem Jahr, am 24. April, der Welt-Meningitis-Tag statt. Experten und Betroffene klären in verschiedenen Städten Deutschlands über Diagnose, Spätfolgen und Behandlung der Meningitis auf und erklären, wie man durch eine Schutzimpfung vorbeugen kann. Der Dachverband der Patientenselbsthilfegruppen CoMO hat den Meningitis-Tag 2009 ins Leben gerufen und auf seiner Internetseite www.comomeningitis.org Erfahrungsberichte von Betroffenen veröffentlicht.