Bei der Prostata handelt es sich um eine männliche Geschlechtsdrüse, die auch als Vorsteherdrüse bezeichnet wird. Sie ist mit für die Produktion der Spermien zuständig. Beim Mann liegt die Prostata unterhalb der Harnblase, wobei sie hier einen Teil der Harnröhre umschließt. Optisch ähnelt die Prostata sowohl in ihrer Größe als auch in ihrer Form einer Kastanie. Die Rückseite der Prostata wird durch den Mastdarm, also das Rektum, begrenzt. Die Prostata kann aufgrund ihrer Lage mit den Fingern vom Enddarm aus ertastet werden. Dies kann sowohl für die medizinische Beurteilung, aber auch für die sexuelle Stimulation sehr interessant sein.
Inhaltsverzeichnis
Funktion der Prostata
Bei der Prostata handelt es sich um eine sogenannte exokrine Drüse, die Ausführungsgänge in die Harnröhre hat. Dabei ist die Prostata in 30 bis 50 Einzeldrüsen unterteilt, die als tubuloalveoläre Drüsen bezeichnet werden. Die Drüsen produzieren Sekrete, die bei der Ejakulation in die Harnröhre geleitet werden und die sich dort mit den Spermien mischen. Etwa 30 Prozent des Ejakulats wird durch dieses Sekret gebildet. Das Sekret hat einen Säurewert von 6,4. Dieser Wert sorgt dafür, dass die Spermien im an sich sauren Klima der Vagina eine Überlebenschance haben.
Innerhalb der Prostata wird ein großer Teil der Samenflüssigkeit produziert, die dann wiederum bei der Ejakulation aus der Harnröhre ausgestoßen wird. Dieses Sekret stellt zusammen mit den Samenzellen aus den Hoden, und dem Sekret der Samenblase sowie dem Sekret der sogenannten Bulbourethraldrüse das Sperma dar.
Die Regulierung der Funktionsweise der Prostata erfolgt über das Hormon Testosteron. Das Sekret ist dünnflüssig und trübe und hat durch den Säurewert den typischen Geruch. Im Sekret sind zahlreiche Enzyme enthalten, die für die Spermien notwendig sind, damit sie fruchtbar bleiben.
Erst im 18. Jahrhundert konnte ein italienischer Arzt namens Giovanni Mogagni die Prostata und ihren genauen Aufbau sowie auch ihre Funktionen richtig darstellen. Bis dahin hatten sich sowohl Leonardo da Vinci als auch der Anatom Vesalius den Kopf über dieses mysteriöse Organ zerbrochen. Bis zur genauen Analyse der Funktionen der Prostata gab es immer die Vermutung, dass die Prostata schlicht eine Urinfabrik ist.
Wirkung der Prostata auf den Orgasmus
In der heutigen Zeit wird die Prostata viel eher als Orgasmusbeschleuniger oder Einspritzdüse bezeichnet. Wichtig ist das zusammenziehen der Prostatamuskeln, damit das Sekret mit hoher Geschwindigkeit aus der Harnröhre befördert wird und so Spermien in einem zum Teil sehr intensiven Strahl aus den Hoden herausgespritzt werden.
Die rhythmischen Kontraktionen der Prostata sind dabei für das besonders schöne Gefühl beim Orgasmus verantwortlich. Die Wonne die die Stimulation der Prostata bewirkt, hat ihr sogar schon die Bezeichnung als den „männlichen G-Punkt“ eingebracht.
Die Prostata sorgt für das Volumen bei der Samenflüssigkeit
Mit einem sehr großen Anteil ist die Prostata an dem Volumen beteiligt, das die Samenflüssigkeit ausmacht. Ihr Sekret ist die Nährlösung für die Samenzellen und so ist in ihr alles enthalten, was die Samenzellen auf ihrem nicht ganz einfachen Weg zur Eizelle benötigten. Die Flüssigkeit enthält Fruchtzucker, damit die Spermien ausreichende Verpflegung haben. Zudem ist Wasser in der Flüssigkeit enthalten, die dafür sorgt, dass die Spermien schwimmen können. Weiterhin enthält sie eine Säure, die den Spermien zur notwendigen Beweglichkeit verhilft. Weiterhin sind in der Flüssigkeit Mineralstoffe wie Kalium, Zink, Magnesium und Natrium enthalten.
Wichtig zu wissen ist, dass nur eine optimale Mischung innerhalb der Samenflüssigkeit beste Fruchtbarkeit gewährleistet, denn nur dann hat das Ejakulat eine perfekte Zusammensetzung.
Wie sich die Prostatagröße verändert
Die Prostata verwandelt im Laufe der Jahre ihre Aufgabenstellung ein wenig. War sie in jungen Jahren noch ein Samenbeschleuniger, so kann sie sich im Laufe der Jahre mehr oder weniger früh zu einer echten Urinbremse entwickeln. Aber warum ist das so?
In jungen Jahren hat die Prostata beim Mann etwa die Größe einer Kastanie. Bei älteren Männern kann die Prostata sich dagegen schon einmal auf die Größe eines Pfirsichs vergrößern. Etwa im Alter von 80 Jahren hat bei vielen Männern die Prostata dann eine Größe erzielt, die gesundheitliche Probleme bereitet. Durch ihr massives Wachstum lässt sie der Harnröhre weniger Platz. Weil die Harnröhre aber durch die Prostata hindurch verläuft, kann sich dies auf den Urinfluss sehr negativ auswirken.
Die Folge ist, dass der Harnstrahl immer schwächer wird. Im Endstadium des Wachstums der Prostata ist es dann nicht selten so, dass der Urin nicht mehr als Strahl, sondern nur noch in Tropfenform aus der Harnröhre herausläuft. Für den Mann bieten sich dann nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder wird der Urin mehrmals täglich mit einem Katheter abgelassen oder es erfolgt eine Operation, um die Prostata zu verkleinern.
Ein dauerhafter Urinstau bewirkt zudem auch regelmäßige Infektionen wie Harnwegsinfekte oder eine sogenannte Prostatitis.
Vergrößerte Prostata vermeiden – Geht das?
Wie die Behandlung der Prostata bzw. die Vermeidung der Vergrößerung verhindert wird, darüber sind sich Experten bis heute uneinig. Pflanzliche Präparate aus der Sabalfrucht, der Brennesselwurzel, den Rottenpollen, Kürbissamen oder Beta-Sitosterin stehen hier chemischen Medikamenten wie Alpha-Rezeptorenblockern, Östrogenen oder 5a-Reduktasehemmern gegenüber. Beide Ansätze sind nach heutigen medizinischen Erkenntnissen wirksam.
Fakt ist auch, dass die Prostatavergrößerung sich umso besser behandeln lässt je früher diese einsetzt. Eine möglicherweise irgendwann notwendige Operation lässt sich so auch verzögern.
Ab welchem Alter steigtrostatakrebs – Risiko?
Einer der wichtigsten Gründe, dem unsichtbaren Organ der Männlichkeit große Aufmerksamkeit zu widmen, liegt darin dass die Krebsgefahr, der dieses Organ ausgesetzt ist, nicht unerheblich ausfällt. Das Prostatakarzinom befällt statistisch gesehen jeden zehnten Mann. Während der Prostatakrebs vor dem 50. Lebensjahr eher selten auftritt, ist das Risiko ab 69 Jahren erhöht.
Das Wachstum des Prostatakrebses verläuft in der Regel langsam. Vom Krebs Betroffene können dabei selbst ohne eine Behandlung oftmals noch 15 Jahre leben. Die Lebenserwartung wird trotz Prostatakrebs deshalb so stark erhöht, weil inzwischen aufgrund der Häufigkeit des Auftretens dieser Krebsform sehr viele wirkungsvolle Behandlungsmethoden bereitstehen.
Prostata-Check sollte Pflicht werden
Wichtig für eine gute Prognose beim Prostatakrebs ist eine frühe Diagnose. Die Prostata-Vorsorgeuntersuchung beim Urologen sollten sich Männer daher zur Pflicht machen. Denn ab 50 Jahren ist eine verstärkte Kontrolle der Prostata erforderlich, damit die Prostata auch weiterhin ihre männlichen Aufgaben wahrnehmen kann.
Ausführliche Informationen finden Sie hier:
Prostata Vorsorgeuntersuchung – Was passiert da genau?
Überlastung der Prostata – Wodurch?
Genau wie der Magen oder der Darm, kann die Prostata auf Stress sehr gereizt reagieren. Hohe nervliche Anspannung, Druck oder Stress bewirken auch für die Prostata Stress.
Symptome für eine überreizte Prostata
Ist die Prostata einmal überreizt, können sich folgende Symptome zeigen:
- Schmerzen, die sich sogar bis auf den Penis bemerkbar machen
- Brennen beim Wasserlassen
- Sehr häufiger Harndrang
Wie schaffe ich Linderung, wenn die Prostata überreizt ist?
Wärme ist hier immer hilfreich. Dazu sollte die Durchblutung angeregt werden. Ideal sind Moorbäder, denn hier wirken Wärme und Anregung der Durchblutung gleichermaßen positiv auf die Prostata.
Entspannung lässt sich durch autogenes Training erzielen, das allerdings im akuten Fall keine Wirkung hat, sondern nur langfristig den Stress und Druck aus dem Leben einfacher umsetzbar macht.
Aber auch durch Bakterien kann die Prostata krank werden, wenn diese sich in der Vorsteherdrüse angesiedelt haben. Dabei handelt es sich nicht selten um chronische Entzündungen, die unbedingt in ärztliche Behandlung müssen. Meist verschreibt der Arzt dann Antibiotika. Bei Beschwerden sollte also jeder Mann unbedingt und schnellstmöglich zum Arzt gehen.
Vergrößerte Prostata – Medikamente oder operativer Eingriff?
Naturheilmittel bei vergrößerter Prostata
Bestehen nur leichte Beschwerden an der Prostata, dann können Naturheilmittel eingesetzt werden, um dem Organ der Männlichkeit wieder auf die Sprünge zu helfen. Hier sind es hochdosierte Präparate von Kürbiskernen, Stechpalmen oder Brennnesseln sowie auch Extrakte aus der südafrikanischen Hypoxisrooperi- Wurzel die der Prostata auf völlig natürliche Weise wieder auf die Beine helfen.
In diesen Präparaten ist Phytosterol enthalten, das dem Testosteron in der Bauweise sehr ähnlich ist und das dafür sorgt, dass das Prostatawachstum eingegrenzt wird. Bei der natürlichen Medikation ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn was einem Mann hilft, muss beim anderen noch längst nicht wirksam sein.
Medikamente bei vergrößerter Prostata
Fällt die Hilfe aus der Naturmedizin zu schwach aus, kann der Mediziner auf selektive Alpha-Blocker zurückgreifen. Hierdurch erfolgt eine Entspannung der Prostatamuskulatur und damit bekommt dann die Harnröhre wieder mehr Platz.
Die Wirkstoffgruppe der 5-Alpha-Reduktase-Hemmer ist derzeit die größte Hoffnung der Mediziner. Diese Substanz kann die Stoffwechselaktivität des Dihydrotestosteron hemmen und damit auch das unerwünschte Prostatawachstum reduzieren. Auf Dauer wirkt die Substanz leider nur bei einem geringen Teil aller Männer – über einen kurzen Zeitraum eingenommen, kann die Substanz eine Operation aber durchaus verzögern.
Prostata-Operation
Wenn die Vergrößerung der Prostata sehr intensiv ist und die Wucherung sich als sehr massiv zeigt, dann muss der Urologe auf einen operativen Eingriff setzen um das Gewebe zu reduzieren. Diese Operation ist aber ein relativ kleiner Eingriff.
Mehrere Methoden stehen zur Auswahl, um die Prostata zu verkleinern.
Lasern bei vergrößerter Prostata
Beim Laser ist die Erfolgsquote sehr hoch. Hier steht ein neuer sogenannter Grünlicht-Laser zur Verfügung und auch der Holmium-Laser hat sich als Behandlungsvariante in den letzten Jahren sehr bewährt.
Mit dem Grünlicht-Laser erfolgt eine Vaporisation des Gewebes – es wird also verdampft. Hierbei handelt es sich um eine sehr sanfte Behandlungsmethode, denn es entstehen praktisch keine Blutungen.
Unter einer lokalen Rückenmarksbetäubung erfolgt das Einführen des Lasers zusammen mit einer sehr kleinen Kamera durch die Harnröhre. Das Ziel ist die Prostata und hier wird kontrolliert unterm Monitor die Verdampfung der Wucherung durchgeführt. Auch das mit dem Laser abgetrennte Gewebe wird in diesem Eingriff sofort verdampft.
- Die Vorteile beim Holmium-Laser liegen darin, dass das Gewebe hierbei nur entfernt wir. Nach dem Eingriff kann das entnommene Gewebe also noch auf bösartige Zellen untersucht werden.
- Bei der Behandlung mit dem Grünlicht-Laser ist das nicht mehr möglich, weil das Gewebe komplett verdampft wird und so eine Untersuchung nicht mehr möglich ist.
Der Eingriff dauert jeweils etwa eine Stunde. Nach dem Eingriff verbleibt der Mann noch für einen oder zwei Tage zur Beobachtung in der Klinik.
Die elektrische Schlinge
Bei der Transurethralen Resektion, auch als TURP bezeichnet, handelt es sich um einen Eingriff, der ebenfalls unter Rückenmarksbetäubung durchgeführt wird. Hierbei wird vom Mediziner eine winzige elektrische Schlinge in die Harnröhre eingeführt und in die Prostata geleitet. Mit dieser Schlinge werden winzige Streifen von überschüssigem Gewebe abgehobelt. Die Reste des Gewebes werden dann ausgespült.
Diese Methode der Prostataverkleinerung hat sich im laufe der Jahre bewährt, allerdings können sich hier anders als beim Laser später noch Blutungen einstellen. Daher muss der Patient auch länger als bei der Laser-Behandlung im Krankenhaus bleiben.
Obwohl alle operativen Methoden der Prostataverkleinerung sehr sicher sind, fällt den Männern die Entscheidung für einen operativen Eingriff weiterhin sehr schwer. Nebenwirkungen wie Inkontinenz oder Impotenz sind sehr befürchtet.
Auch wenn die Angst verständlich ist, ist sie dennoch unbegründet. Zwar ist die natürliche Abneigung gegen Drähte und Geräte in Harnröhre und Prostata nachvollziehbar – medizinisch gibt es aber keine Bedenken für diese Eingriffe. Die Risiken bei der Behandlung der vergrößerten Prostata liegen deutlich unter einem Prozent.
Wird das überschüssige Gewebe entfernt, sind die Beschwerden schnell verschwunden – und die Libido steigert sich wieder deutlich.