Eine wohl geformte Brust stellt für viele Frauen den Inbegriff der Weiblichkeit dar. Dementsprechend wählen zahlreiche Frauen den Weg der Brustvergrößerung, um damit ihr Erscheinungsbild aufzuwerten, das Selbstwertgefühl zu stärken und ihr Auftreten zu unterstreichen, was sich nicht zuletzt positiv auf das Sexualleben auswirken kann.
Im Folgenden werden Methoden und Risiken erläutert, wie das Ziel der perfekten Brust und damit einer harmonischen Silhouette und einem attraktiven Dekolleté erreicht werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Brustvergrößerung durch eine OP
Brustimplantate mit Silikon
Silikon ist ein Polymer aus Silizium, Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff, das es in flüssiger, fester und gelförmiger Form gibt. Silikonimplantate weisen eine ähnliche Konsistenz wie das Brustgewebe auf und kommen seit mehreren Jahrzehnten zum Einsatz. Durch die Entwicklung des kohäsiven Silikongels, das besonders dickflüssig ist, sind Implantate auslaufsicher. Wissenschaftliche Studien konnten auch bislang keinen Zusammenhang mit Rheuma-, Bindegewebs- oder anderen Erkrankungen nachweisen. Auch gilt der Stoff als äußerst unwahrscheinlich für die Auslösung von Allergien. So sind die neuartigen Silikonkissen nicht nur ungefährlich, sondern prinzipiell unbegrenzt haltbar – wobei die Mindestlebensdauer 15 bis 17 Jahre beträgt. Durch ihre aufgeraute Oberfläche verankern sie sich zudem außerordentlich gut im Gewebe.
Silikonimplantate sind besonders für jene Frauen geeignet, die bereits eine harmonisch geformte Brust besitzen und diese durch das Silikon gleichmäßig vergrößern möchten. Über die verschiedenen Formen und Größen lässt sich die gewünschte Form erzielen.
Implantate mit Kochsalzlösung
Eine Alternative zum Silikon bietet eine Füllung mit physiologischem Kochsalz, das in der Regel erst während der OP in die Kissen infiltriert wird. Aufgrund der Zusammensetzung der Lösung entstehen bei einem etwaigen Auslaufen der Kissen keinerlei gesundheitliche Schäden, das Kochsalz wird restlos abgebaut. Die Substanz wird vollständig durch den Organismus absorbiert.
Nachteilig erweist sich unter Umständen die Konsistenz der Lösung, die gluckern kann und sich nach außen hin härter und damit nicht so natürlich anfühlt wie ein Silikonkissen. Auch ist die Haltbarkeit begrenzt, da die Kissen mit der Zeit an Volumen verlieren und es damit zur Faltenbildung kommen kann.
Entscheidung über den Zugangsweg
Um das Implantat einzusetzen, bedarf es vorab der Entscheidung über den Zugangsweg, über den die Platzierung unter der Brust erfolgt. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen stattfinden, die sich vor allem nach Form und Größe der Brust, dem Warzenvorhof sowie dem gewählten Material und den physischen Voraussetzungen der Brust richten:
- Zugang über die natürliche Falte unter der Brust (inframammär, 95% aller Brust-OPs): Das Implantat wird über eine vier bis fünf Zentimeter lange Öffnung in der Brustfalte unter dem Busen unter oder über dem Brustmuskel platziert. Der Schnitt ist später nur im Liegen leicht sichtbar.
- Zugang über die Achsel (transaxillär): Der Chirurg tunnelt durch einen ca. fünf Zentimeter langen Schnitt einen Trichter von der Achselhöhle bis zur Brust, über den er das Implantat einführt und über oder unter dem Brustmuskel platziert. Wenngleich dieser Weg für den Chirurgen selbst weniger übersichtlich ist, so stellt dies für die Patientin eine Methode dar, um später kaum sichtbare Narben zu haben.
- Zugang über die Brustwarze (periareolär): Über einen halbkreisförmigen Schnitt um den Brustwarzenhof wird das Implantat in eine präparierte Tasche meist auf dem Brustmuskel platziert. Hierfür sind lediglich kleinere Implantate oder leere Kissen geeignet, die später z. B. mit Kochsalzlösung befüllt werden. Im Vergleich zu anderen Methoden gestaltet sich diese Methode als schwieriger, bringt jedoch ebenso den Vorteil einer kaum sichtbaren Narbe mit sich.
Die Platzierung des Implantats erfolgt je nach Brustform und der Beschaffenheit des Drüsen- und Weichteilgewebes über oder unter dem Brustmuskel.
Wahl des Implantats
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Implantate, die sich nicht nur in ihrer Form und Größe, sondern auch hinsichtlich Füllmaterial und Außenwand unterscheiden.
Bei der Wahl der Größe des Implantats spielen das gewünschte Ergebnis, d. h. die Körbchengröße, die Struktur und Menge des vorhandenen Brustgewebes sowie die Konstitution der Brustdrüsen und der -haut eine entscheidende Rolle. Die Implantate sind vor allem als runde und anatomische Formen verfügbar. Runde Implantate wölben hierbei vor allem den oberen Teil der Brust nach oben (ähnlich wie bei einem Push-Up), wodurch die Brust besonders voll und sexy aussieht – was unbekleidet jedoch häufig den Anschein der Künstlichkeit erweckt. Anatomische Implantate hingegen haben eine tropfenförmige Form, bei der der obere Teil weniger gefüllt ist als der untere und damit ein natürlicher Anschein erweckt wird. Welche Form die eigenen Wünsche besser erfüllt, entscheidet letztlich jede Frau individuell für sich.
Das Außenmaterial von Silikon-Implantaten ist in der Regel doppelwandig, um einen Schutz vor Verletzungen zu bieten und gleichzeitig die Ergebnisse hinsichtlich Form und Gefühl zu verbessern. Gleichzeitig wird durch die textuierte Oberfläche das Risiko einer Kapselverhärtung verringert.
Brustvergrößerung ohne OP
Neben den traditionellen Methoden der OP kommen immer mehr auch alternative Praktiken wie die Behandlung mit körpereigenem Fett zum Einsatz.
Grund für diese Alternativen zur Brustvergrößerung durch eine Operation ist es, der Brust ein möglichst natürliches Aussehen zu verleihen.
Brustvergrößerung mit Eigenfett
Bereits seit mehreren Jahrzehnten wird die Behandlung mit körpeigenen Fettzellen für die Behandlung kleinerer Körperpartien eingesetzt, seit den 90er Jahren auch für die Brustvergrößerung. Obwohl die Forschung dementsprechend jung und noch nicht abgeschlossen ist, konnten die Ergebnisse bereits stark verbessert werden.
Bei dieser Methode wird dem Körper eigenes Fett entnommen und unter die Brustdrüse injiziert, wobei durch die Anreicherung mit körpereigenen Stammzellen eine Bildung neuer Blutgefäße ermöglicht wird und das Fett in das Gewebe einwächst, was zu dauerhaften Volumenvergrößerungen führt.
Die Brustvergrößerung mit Eigenfett ist insbesondere für die Modellierung kleinerer Brüste sowie dem Ausgleich von Größenunterschieden geeignet.
Kombination mit anderen Maßnahmen
Im Zusammenhang mit der Brustvergrößerung lassen sich zeitgleich weitere Maßnahmen wie eine Hautstraffung (z. B. von alters- oder durch Schwangerschaften bedingter Erschlaffung der Haut) oder Brustwarzenkorrekturen sowie ein Ausgleich von Größenunterschieden vornehmen. Gerade nach Schwangerschaften kann der Drüsenkörper der Brust kleiner werden und die Haut der Brust schlaff wirken, was insbesondere bei jungen Frauen zu Unzufriedenheit führen kann. Hier bedarf es beispielsweise neben einem Implantat einer zusätzlichen Hautstraffung, um das Problem zu beseitigen.
Wenngleich sich einige Frauen eine besonders große Brust wünschen, so ist aus operationstechnischen Gründen nicht jede Größe machbar oder sinnvoll, wenn ein harmonisches Körperbild angestrebt wird.
Voraussetzungen
Eine Brust-OP wird unter Vollnarkose durchgeführt. Das Mindestalter für den Eingriff beträgt 18 Jahre, einige Ärzte setzen mindestens 21 Jahre voraus. Wenngleich der eigentliche Eingriff nur ein bis zwei Stunden dauert, so ist ein stationärer Aufenthalt von ein bis zwei Tagen erforderlich, auf Sport und körperlich schwere Tätigkeiten muss ca. sechs Wochen lang verzichtet werden. Eine Wiederaufnahme der Arbeit kann jedoch bereits nach ca. einer Woche erfolgen.
Ab dem Alter von 30 Jahren oder bei einer entsprechenden Vorgeschichte in der Familie wird vor der OP eine Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung sowie eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, um eventuelle Gewebeveränderungen feststellen zu können. Es sollte vor dem Eingriff für die Dauer von 14 Tagen auf bestimmte Schmerzmittel und Alkohol verzichtet werden, da diese die Blutgerinnung verzögern können. Unbedingt muss der Arzt über geplante Gewichtsreduktionen oder Schwangerschaften informiert werden, da diese das Ergebnis nachhaltig verändern können.
Wie bei anderen operativen Eingriffen auch, bilden sich Blutergüsse und Schwellungen, die möglicherweise mehrere Wochen anhalten, sich dann jedoch zurückbilden. Selbiges gilt für die Narben, die erst allmählich verblassen, sodass ein endgültiges Resultat erst nach sechs bis neun Monaten erkennbar ist. Nachdem die Verbände entfernt wurden, sollte als Nachsorgemaßnahme in den ersten vier Wochen ständig ein BH getragen werden, in den weiteren zwei bis drei Wochen mindestens auch tagsüber. Dieser sollte die Brust stützen und polstern, darf sie dabei aber nicht einengen. Auch sind BHs, welche die Brust stark anheben, in den ersten drei Monaten ungeeignet.
Kosten
Viele Ärzte in Deutschland bieten Brustvergrößerungen an – wie dabei der Richtige gefunden werden kann, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Zuerst sollten lediglich „Fachärzte für Plastische und Ästhetische Chirurgie“ bei der Wahl des durchführenden Arztes in Betracht kommen, da diese sich durch eine sechsjährige fundierte Facharztausbildung qualifiziert haben – nur mit diesem Facharzttitel ist dies gewährleistet.
Ein weiterer maßgeblicher Aspekt sind sicherlich die Kosten. Diese variieren entsprechend der Wahl der Operationstechniken und des Materials des Implantats. Durch den operativen Aufwand sowie die Spezialisierung und Honorierung der Ärzte entstehen weitere Preisunterschiede, weshalb verbindliche Preise erst nach einem konkreten Beratungsgespräch ermittelt werden können. Die Kosten werden zwischen 4.000 und 6.800 Euro beziffert, wobei bei medizinisch nicht notwendigen Operationen zusätzlich zu dieser Summe 19% Mehrwertsteuer erhoben werden.
Bei einer Brustvergrößerung aus rein ästhetischen Gründen sind die Kosten dabei ausschließlich von der Patientin selbst zu tragen; sowohl für die eigentliche Operation als auch den Klinikaufenthalt, Implantate und etwaige Nachbehandlungen bei Komplikationen. Anders verhält es sich beispielsweise bei einer tubulären Brust (auch Schlauchbrust genannt) da hier die Krankenkasse – wenn auch zunehmend seltener – die Kosten für die OP übernimmt.
Kostenbestandteile
Die Kosten für eine Brustvergrößerung setzen sich zusammen aus:
- Beratungsgespräch inklusive einer Voruntersuchung vor dem Eingriff
- Operation: OP-Saal, Technik, Anästhesist, plastischer Chirurg, OP-Team, Eingriff inklusive Markenimplantat
- mindestens eine Nacht Klinikaufenthalt, Stütz-BH sowie eine medizinische Nachsorge (in der Regel zwei bis drei Termine) nach der OP
Risiken
Obwohl in Deutschland jährlich bis zu 25.000 Brustvergrößerungen durchgeführt werden, ist der Eingriff nicht gänzlich frei von Risiken. In seltenen Fällen (bei unter 10 Prozent aller Fälle) sind Komplikationen wie die Kapselfibrose möglich, bei der sich eine weiche Kapsel aus Bindegewebe um das Implantat herum bildet, das sich schlimmstenfalls verdicken oder verhärten kann, wodurch Verformungen der Brust möglich sind. Weitere Nebenerscheinungen können Gefühlsbeeinträchtigungen der Brustwarze, Blutergüsse und Infektionen sein, was u. U. dazu führen kann, dass das Implantat zeitweise wieder entfernt werden muss. Dementsprechend ist die Wahl eines Facharztes für Plastische und Ästhetische Chirurgie besonders relevant für die Qualität der Durchführung, um anschließende Komplikationen zu vermeiden.
Bevor ein endgültiger Entschluss gefasst wird, sollten alle Fragen und Begriffe (Lexikon zu ästhetischen Chirurgie bei Dr. Meyer-Gattermann) geklärt sein.
Zur Verfügung gestellt in freundlicher Unterstützung durch
Dr. Meyer-Gattermann, Spezialist für Brustvergrößerung.