Essen ist Genuss, aber nur für diejenigen, die anschließend nicht über heftige Magenschmerzen klagen. Die Gründe für diese Schmerzen können unterschiedlich sein, sollten aber immer abgeklärt werden. Vor allem dann, wenn regelmäßig Magenschmerzen nach dem Essen auftreten, ist ein Arztbesuch anzuraten.
Das Problem ist, dass Bauch- bzw. Magenschmerzen ein Symptom für die unterschiedlichsten Krankheiten sein kann. Oftmals sind diese aber auch völlig harmlos und einfach nur Auslöser für ein zu fettes und üppiges Essen. Bevor Sie sich an den Herd stellen, werfen Sie deshalb ruhig mal einen Blick in einen Ratgeber zum gesunden Kochen. Gutes Essen muss nicht zwangsläufig mit Sahne verfeinert werden oder in Butter schwimmen, damit es nach etwas schmeckt.
Inhaltsverzeichnis
Reizdarm als Ursache für Magenschmerzen nach dem Essen
Ein Grund für Bauchschmerzen, die direkt nach dem Essen auftreten, kann der sogenannte Reizdarm (medizinisch Reizdarmsyndrom) sein. Wurde dieses Syndrom früher noch als psychisch bedingt angesehen, so weiß man heute, dass bei diesen Patienten Störungen der Darmbewegung vorliegen. Die Ursachen können Blähungen, Infektionen, Würmer aber auch psychische Auslöser, wie Angst und Stress, sein.
Was tun bei Reizdarm?
- Essverhalten ändern
Beobachten Sie in jedem Fall Ihr Essverhalten und stellen Sie es möglicherweise um. Essen Sie regelmäßig und auf den Tag verteilte kleine Mahlzeiten. Wenn neben den Magenschmerzen auch Verstopfung auftritt, essen Sie viele ballaststoffreiche Lebensmittel. Bei Blähungen gilt: Frisches Obst und Gemüse nur in Maßen essen.
- Entspannung & Wärmetherapie
Ist der Reizdarm eher psychischer Natur, denken Sie einmal über Ihr tägliches Stresspensum nach. Wenn beruflich und privat alles zusammenkommt, reagiert Ihr Magen. Gönnen Sie sich so oft wie möglich Ruhe und Entspannung. Die Ausrede „keine Zeit“ darf hier nicht gelten. Auf Dauer werden sich sonst mehr als nur Bauchschmerzen einstellen. Auch Wärme kann in diesem Fall hilfreich sein. Die einfachste aber effektivste Methode ist eine Wärmflasche. Ebenso eignen sich pflanzliche Medikamente mit Kümmel, Anis oder Fenchel um Linderung der Schmerzen zu erreichen.
Nahrungsmittelunverträglichkeit
Unterschieden werden muss hier ganz klar der Begriff Nahrungsmittelunverträglichkeit und Nahrungsmittelallergie. Häufig werden beide in einen Topf geworfen, letzteres ist aber etwas ganz anderes (Erklärung hier). Die beiden häufigsten Formen der Nahrungsmittelunverträglichkeit sind die Laktoseintoleranz und die Fruktoseintoleranz. Beide können Auslöser für Bauchschmerzen nach dem Essen sein. Hier ein Überblick:
Laktoseintoleranz
- Unverträglichkeit gegen Milchzucker
- meist genetisch bedingt
- fehlendes Enzym Laktase
- ungespaltene Laktose im Dickdarm verursacht Schmerzen
- Milchzuckerlösung trinken, danach Atemtest beim Arzt
- Laktosefreie Lebensmittel verzehren
Fruktoseintoleranz
- Unverträglichkeit gegen Fruchtzucker
- Körper kann nur eine bestimmte Menge Fruchtzucker verarbeiten
- wird zuviel transportiert kommt es zu Bauchschmerzen
- Fruktoselösung trinken, danach Atemtest beim Arzt
- Umstellung der Ernährung in Absprache mit dem Arzt
Magengeschwür oder Magenschleimhautentzündung
Auch ein Magengeschwür kann Auslöser für Magenschmerzen nach dem Essen sein. Da die Schmerzen aber auch zu anderen Zeiten auftreten, wird das Problem nicht immer als solches erkannt. Völlegefühl und ein dumpfer Schmerz im Oberbauch sind ebenfalls Anzeichen für ein Magengeschwür. Bleiben die Schmerzen auch lange Zeit nach dem Essen akut, kann es sich um ein Zwölffingerdarmgeschwür handeln.
Auslöser für ein Magengeschwür
In den meisten Fällen ist das Bakterium Helicobacter pylori der Grund für die Entstehung eines Magengeschwürs. Dieses Bakterium verträgt keine Magensäure und wehrt sich quasi dagegen, indem es sich unter der Magenschleimhaut versteckt. Die Aufgabe der Schleimschicht ist es widerum, die Magenwand vor der Säure zu schützen. Durch die Wirkung des Bakteriums wird dieser Kreislauf gestört. Bei bakteriell ausgelöstem Magengeschwür ist eine Behandlung mit Antibiotika meist ausreichend.
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Gallensteine als Grund für Beschwerden nach dem Essen
Schmerzen im oberen Bereich des Bauches können ein Symptom für Gallensteine sein. Die Gallenblase sorgt dafür, dass der Gallensaft „abfließen“ kann. Hat man übermäßig fett gegessen, verhindern die Gallensteine diese Aufgabe, so dass es zu kolikartigen Schmerzen kommt. Behandelt werden die Gallensteine mit Medikamenten, können aber nach einiger Zeit erneut auftreten.
Risikofaktoren für Gallensteine
- Übergewicht
- Rauchen
- Alkohol
- Frauen
- höheres Alter
Fettes und zu schnelles Essen
Unsere Gesellschaft ist sehr schnelllebig geworden. Wir hetzen von einem Termin zum nächsten und irgendwo dazwischen schieben wir uns schnell eine Kleinigkeit in den Mund. Dieses unregelmäßige, vor allem schnelle Essen, kann auch ein Grund für Magenschmerzen sein. Direkt nach dem Essen grummelt es im Bauch und im schlimmsten Fall müssen wir direkt zur Toilette. Kommt dann noch hinzu, dass die Mahlzeit sehr fettreich war, ist Durchfall vorprogrammiert. Vermeiden Sie daher fette Speisen, kauen Sie mehrmals und essen Sie langsam. Tritt nach der Umstellung des Essverhaltens Linderung ein, haben Sie den Auslöser für Ihre Magenschmerzen gefunden.
Magenschmerzen nach dem Essen – Wann zum Arzt?
- Durchfall nach den Mahlzeiten
- Blut im Stuhl
- anhaltender krampfartiger Schmerz
- starke Übelkeit
- Fieber
- Kreislaufprobleme
- Schweißausbrüche