
Die Leber ist ein Organ, das hart im Nehmen ist und sich trotzdem nie durch Schmerzen bemerkbar macht. Ob es um die Verwertung von Fetten aus der Nahrung geht oder oft Gifte im Körper unschädlich gemacht werden sollen, die Leber ist immer beteiligt, schützt dabei noch vor eindringenden Krankheitserregern. Was die Leber besonders einzigartig macht, ist ihre Fähigkeit, Schäden am Organ selbst zu regenerieren und zu reparieren. Aber auch das belastbarste und robusteste Organ ist nicht unzerstörbar und sowohl Infektionen als auch eine permanente Überlastung können die Leber stark schädigen.
Inhaltsverzeichnis
Leber & Fakten und Funktion
Die Leber weist ein Gewicht von rund 1,5 Kilogramm auf. Ihre Lage befindet sich im oberen Bauchbereich des Körpers. Die Aufgaben der Leber liegen in der Beteiligung an einem funktionierenden Stoffwechsel. In Magen und Darm erfolgt eine Zerlegung der Nahrung in ihre einzelnen Bestandteile, wie Zucker, Eiweiß und Fett. Über das Blut gelangen diese Stoffe dann in die Leber. Hier erfolgt ein Umbau des aufgenommenen Eiweißes in eine für den Körper verwertbare Form. Die Kohlenhydrate, die im Darm eine Umwandlung zur Glukose, also dem Zucker, erfahren, erfahren in der Leber ihre Speicherung. Das Fett wird in der Leber einerseits in notwendige Energie umgewandelt, andererseits aber auch für die weitere Produktion von Hormonen oder Gallensäuren genutzt. Ach die Verwaltung bestimmter Spurenelemente und Vitamine erfolgt in der Leber. Hier werden sie gelagert und bei Bedarf in den Körper weitergeleitet.
» Die Leber als Schadstoffbekämpfer
Neben den für den Organismus nützlichen Stoffen ist die Leber aber auch für die Bearbeitung von Stoffen zuständig, für die der Körper keine Verwendung hat oder die ihn sogar schädigen können. Die Leber übernimmt hier die wichtige Aufgabe, diese schädlichen Stoffe umzubauen, zu zerlegen und somit unschädlich für den Organismus zu machen. Letztlich bewirkt die Leber die Ausscheidung der Schadstoffe über Darm und Nieren.
» Die Leber hilft bei der Hormonproduktion
Weiterhin ist die Leber für die Hormonproduktion mitverantwortlich und auch noch wichtiger Bestandteil des Immunsystems, denn sie bekämpft auch körperschädigende Viren, Bakterien und sogar Tumorzellen.
Ein Leben ohne Leber ist nicht möglich.
Die Entwicklung der Fettleber
Durch die Gifte und Krankheitserreger, die sie bekämpft, findet eine immerfort bestehende Schädigung der Leberzellen statt. Diese werden durch die gesunde Leber aber regeneriert und durch neue und gesunde Leberzellen ersetzt. Eine zu große Menge an Giften, Entzündungen sowie Infektionen kann aber eine dauerhafte Schädigung der Leberzellen bewirken.
Hier tritt eine Störung der Leberfunktion ein, die dann durch eine Ablagerung von kleinsten Fetttropfen in der Leber bewirkt wird. Wenn die Hälfte der Leberzellen von dieser Fettanlagerung betroffen ist, bezeichnet die Medizin dies als eine Fettleber – die wiederum in zahlreichen Varianten gegeben sein kann.
Fettleber Symptome
Die Fettleber zeigt sich zunächst völlig entzündungsfrei und jeder fünfte Leberpatient weist eine Fettleberhepatitis auf, die Entzündung der Fettleber. Eine andere problematische Entwicklung kann die Leberzirrhose sein. Hier stirbt Gewebe ab und es entwickeln sich Vernarbungen.
» Müdigkeit und Gewichtsverlust
Bedenklich ist, dass bei einer Fettleber zunächst keine Probleme vom Patienten gespürt werden. Erst die nachfolgende Leberzirrhose kann sich dann in Müdigkeit und Leistungsabfall, Gewichtsreduktion und Übelkeit zeigen. Leider wird hier aber zunächst oft noch auf andere Krankheiten getippt, bevor die Diagnose er geschädigten Leber gegeben ist.
» Gelbfärbung in den Augen
Erst nach diesen Symptomen zeigt der Körper spezifische Krankheitsanzeichen, die auf eine Erkrankung der Leber hindeuten. Sowohl die gelbe Färbung des Augenweißes als auch rote Äderchen, die sich spinnennetzähnlich auf der Haut ausbreiten wie auch stark gerötete Handflächen zeigen sich in diesem Stadium der Lebererkrankung.
» Krampfadern in der Speiseröhre
Akut lebensbedrohlich wird es, wenn sich in der Folge der erkrankten Leber Krampfadern in der Speiseröhre ausbilden, die aufplatzen und unmittelbare Lebensgefahr nach sich ziehen. Diese können vom Arzt mittels Verödungstherapie behandelt werden.
» Schädigung der Nieren
Weiterhin kann die kranke Leber ein Nierenversagen verursachen, das wiederum Wasseransammlungen im Bauchraum nach sich zieht. Und auch das Gehirn kann geschädigt werden, wenn es durch Ausfall der Filterfunktion der Leber nun mit Giftstoffen konfrontiert wird.
Generell führt die Leberzirrhose zu einem Leberversagen und problematisch ist, dass hierfür keine Medikamente vorhanden sind.
Fettleber vorbeugen
Da keine Medikamente auf dem Markt bekannt sind, die eine Leberschädigung und die nachfolgende Leberzirrhose aufhalten oder heilen können, sind wir zum Schutz unserer Leber ausschließlich auf Prophylaxe angewiesen. Verzicht auf Alkohol sowie Reduzierung von Körpergewicht auf ein Normalmaß entlasten die Leber ebenso wie der Verzicht auf stark fettige Speisen.
Zudem müssen Stoffwechselstörungen oder bestehende Diabetes umfassend behandelt werden, um eine Schädigung der Leber zu verhindern.
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Erhöhte Leberwerte = Alkoholiker?
Der Zusammenhang zwischen erhöhten Leberwerten und Alkoholmissbrauch ist in den meisten Köpfen fest verankert. Der Griff zum Glas und die kranke Leber gehören einfach zusammen. Stellt der Arzt erhöhte Leberwerte fest, fühlen sich Patienten in der Regel des Alkoholmissbrauchs überführt. Fakt ist aber, dass die erhöhten Leberwerte sich nicht ausschließlich in Zusammenhang mit zuviel Alkoholgenuss bringen lassen.
» Medikamente und falsche Ernährung
Medikamente und kontinuierlich falsche Ernährung können die Leberwerte so stark beeinflussen, dass auch für den Mediziner nicht selten der Eindruck entsteht, einen Alkoholiker vor sich zu haben. Dazu können Krankheiten auch eine Leberkrankung bewirken, die sich in den Blutwerten mit dem Alkoholismus oder dem erhöhten Alkoholkonsum gleich widerspiegelt.
» Erhöhte Leberwerte als Hinweis auf andere Krankheiten
Die Art der erhöhten Leberwerte kann dem Arzt aber auch Aufschluss über andere Erkrankungen geben, beispielsweise machen sich Gallensteine durch erhöhte Bilirubinwerte bemerkbar, während Gamma-GT für Hepatitis steht. Die Leberwerte, die das Labor ermittelt, dienen zunächst als Hinweis und Warnung, sind aber keinesfalls automatisch für den Arzt ein Indiz, einen Patienten vor sich zu haben, der zu viel Alkohol konsumiert.
Diabetes schädigt die Leber
Die Diabetes stellt nicht nur für Nieren, Gefäße, Augen und Endgliedmaßen ein großes gesundheitliches Risiko dar, auch die Leber kann unter dieser Stoffwechselerkrankung in Mitleidenschaft gezogen werden. Diabetes geht oft mit Übergewicht einher, was zur Folge hat, dass die erhöhten Fettanteile sich nicht nur im Körper als Fettpolster zeigen. Viel problematischer ist die Ablagerung von Fett an und in Organen, eben auch der Leber. Die Diabetes begünstigt die Entstehung einer Fettleber. Neue Erkenntnisse zeigen, dass aber im Umkehrschluss auch die Fettleber die Entstehung einer Diabetes begünstigen kann.
In der Leber findet die Speicherung von Zucker statt. Wenn die Leber nun verfettet, ergibt sich ein Ungleichgewicht in der Aufnahme und der Abgabe von Zucker. Zudem leitet die Fettleber Stoffe ins Blut, die für eine reduzierte Zuckeraufnahme in der Muskulatur sorgen. Hierdurch kann der Blutzuckerspiegel ansteigen. Insgesamt weisen vier von fünf Diabetikern eine Fettleber auf und die beiden Erkrankungen begünstigen sich gegenseitig zu immer weiterem Fortschritt.
Gewichtsreduktion und die Vermeidung von Diabetes durch gesunde Ernährung sind die wichtigsten Hilfestellungen, die der Leber in diesem Falle gegeben werden können.
Sport – auch die Leber profitiert davon
Schlechte Leberwerte sind ein Warnzeichen, allerdings sollten Betroffene nicht sofort den Kopf in den Sand stecken, sondern anstelle dessen Gegenmaßnahmen ergreifen, die der Leber dienlich sind. Auch Menschen mit gesunder Leber können so ihr Organ schützen. Neben einer ausgewogenen Ernährung sowie wenig oder überhaupt keinem Alkoholgenuss und auch der Reduzierung der Zuführung von Giften kann Sport ein weiterer Meilenstein für die Unterstützung der Lebergesundheit sein.
» Die Leber hilft beim Abnehmen
Wird Übergewicht ausgeschaltet und regelmäßig Sport getrieben, sinkt die Gefahr der Lebererkrankung immens. Dabei zeigt Sport sich auch direkt wirksam. Die beanspruchten Muskeln benötigen Treibstoff in Form von Energie. Hierfür greift die Leber auf ihre angelegten Reserven zurück. Damit animiert der Sport die Leber im wahrsten Sinne des Wortes zum Abspecken. Weiterhin fördert Sport die Durchblutung des Organs, was wiederum dem Stoffwechsel sehr entgegenkommt.
» Schwitzen hilft der Leber
Weiterer Vorteil des Sportes speziell für die Leber besteht im Schwitzen, das mit sportlichen Aktivitäten einhergeht. Wer schwitzt, scheidet Schadstoffe aus. Diese Schadstoffe müssen nicht mehr über die Leber abgebaut werden – eine effektive Entlastung der Leber ist die Folge.
» Sport in Maßen
Besonders vorteilhaft für die Leber ist Ausdauertraining. Hier sollte eine Belastung im Bereich ganz leichter bis durchschnittlich schwerer Belastung liegen. Während Schwitzen sehr gut für die Leber ist, sollte zugunsten der Leberfunktion und dem Schutz des Organs auf ein Übertraining, das mit Atemnot einhergeht, verzichtet werden. Wichtig für die Leber ist die optimale Sauerstoffversorgung des gesamten Körpers durch moderates Training – auch übrigens natürlich bei bereits leichter Schädigung der Leber!
Die Trainingsintensität hängt vom aktuellen Fitnesszustand der jeweiligen Peron ab. Dreimal wöchentlich zwischen 30 und 60 Minuten zu trainieren kann der Leber wichtige Unterstützung liefern. Mit diesem moderaten Training wird nicht nur gegen die überflüssigen Kilos, die die Leber belasten, angegangen. Auch das gesamte Organ erhält durch diese relativ einfach umzusetzenden Maßnahmen eine Unterstützung, so dass es ein Leben lang gut funktionieren und sich regenerieren kann. Übergewicht und Inaktivität sowie übermäßiger Genuss belasten den gesamten Organismus – auch die Leber, die sich aber erst spät und lange nicht spürbar wehrt.