Die Krankheit Parkinson wird als Morbus Parkinson oder Parkinson Krankheit bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine Erkrankung des Gehirns, bei der die Bewegungsabläufe und die Beweglichkeit insgesamt sehr stark eingeschränkt sind. Beim Morbus Parkinson handelt es sch um eine der am häufigsten in der Neurologie diagnostizierten Krankheiten, die gerade Menschen zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr befällt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Historische Hintergründe zum Morbus Parkinson
- 2 Was ist die Krankheit Morbus Parkinson genau?
- 3 Wie häufig tritt Morbus Parkinson auf?
- 4 Morbus Parkinson Krankheit – Ursachen
- 5 Morbus Parkinson Krankheit – Symptome
- 6 Morbus Parkinson Krankheit – Stadien
- 7 Morbus Parkinson Krankheit – Diagnose?
- 8 Morbus Parkinson Krankheit – Therapie
- 9 Ernährung und Bewegung bei Morbus Parkinson
- 10 Der Verlauf der Morbus Parkinson Krankheit
- 11 Morbus Parkinson vorbeugen – Geht das?
Historische Hintergründe zum Morbus Parkinson
Benannt ist die Erkrankung nach dem britischen Arzt James Parkinson, der von 1755 bis 1824 lebte und der erstmalig diese Krankheit beschrieb. Er sah in den Symptomen der Erkrankung ein eigenständiges Krankheitsbild und bezeichnete die Krankheit als Schüttellähmung. Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist die Bezeichnung Schüttellähmung allerdings falsch, denn es handelt sich nicht um eine Lähmung, sondern eine Verarmung des Beweglichkeit, die auch durchaus ohne das klassische Schütteln und Zittern auftreten kann.
Was ist die Krankheit Morbus Parkinson genau?
Beim Morbus Parkinson handelt es sich um eine Erkrankung innerhalb des Gehirns, die sich wesentlich durch Störungen innerhalb des unwillkürlichen und willkürlichen Bewegungsablaufes auszeichnet. Die Krankheit wird auch als idiopathisches Parkinson-Syndrom bezeichnet, wobei idiopathisch übersetzt „ohne erkennbaren Grund“ bedeutet. Morbus Parkinson unterscheidet sich genau hier von den noch selteneren Parkinson-Syndromen wie dem familiären Parkinson-Syndrom, das erblich bedingte Ursachen hat.
Auch ist eine Unterscheidung zum Symptomatischen sekundären Parkinson-Syndrom gegeben, das auf Umwelteinflüsse wie Gifte oder körperliche Erkrankungen wie Tumore, Depressionen oder Stoffwechselerkrankungen aufbaut. Eine Unterscheidung besteht auch zum atypischen Parkinson-Syndrom, das im Zusammenhang mit anderen neurodegenerativen Erkrankungen auftritt.
» fortschreitender Nervenzellenverlust
Klassisch bei der Erkrankung Parkinson ist ein fortscheitender Nervenzellenverlust im Gehirn. Betroffen sind die Nerven, in denen das sogenannte Dopamin enthalten ist. Beim Dopamin handelt es sich um einen Botenstoff bzw. ein Hormon, das eine eigene Wirkung im Gehirn hat. Dopamin ist weiterhin eine Vorläufersubstanz, aus der im Gehirn die Hormone Noradrenalin und Adrenalin produziert werden. Ist das Dopamin nicht vorhanden oder besteht ein Mangel an diesem Botenstoff, dann geht dieser Mangel oder Verlust mit der klassischen Verlangsamung von Bewegungen einher, die der Mediziner als Hypokinese bezeichnet. Letztlich entwickelt sich eine Bewegungsarmut, die sich bis zur Bewegungslosigkeit, medizinisch Akinese fortführt.
» Versteifung der Muskulatur
Ein Gleichgewicht wird nun durch andere Botenstoffe wie dem Glutamat und Acetylcholin bewirkt. Durch das Übermaß an Acetylcholin wird das klassische Zittern ausgelöst, das auch als Tremor bezeichnet wird, darüber hinaus die Versteifung der Muskulatur, die der Mediziner als Rigor bezeichnet.
» Morbus Parkinson klassisch.
Der Dopaminmangel im Gehirn führt zudem zu einem Ungleichgewicht, das sich zugunsten anderer Botenstoffe wie dem Glutamat und dem Acetylcholin auswirkt. Die Symptome wie das Zittern, also der Tremor, und die Versteifung der Muskulatur, der Rigor, sind auf den Überschuss an Acetylcholin im Gehirn zurückzuführen – auch ein typisches Symptom von Morbus Parkinson.
Wie häufig tritt Morbus Parkinson auf?
Der Morbus Parkinson ist eine innerhalb der Parkinson-Erkrankungen am häufigsten auftretende Erkrankung. Rund 25 Prozent aller Parkinson-Syndrome haben keine erkennbaren Hintergründe, sind daher idiopathisch. Je 100.000 Einwohner in Deutschland sind 100 bis 200 Menschen von dieser Erkrankung betroffen. Damit ist der Morbus Parkinson eine der am häufigsten in Deutschland auftretenden Nervenerkrankungen. Gerade im Alter von 55 bis 65 Jahren tritt die Erkrankung am häufigsten auf. Sowohl Männer als auch Frauen sind vom Morbus Parkinson gleichermaßen stark betroffen.
Die Regel lautet, dass der Morbus Parkinson bei Menschen über 60 Jahren mit einer Häufigkeit von einem Prozent zu verzeichnen ist. Bei über 70 Jahre alten Menschen ist die Häufigkeit schon bei zwei Prozent gegeben, während bei über 80 Jahre alten Menschen etwa drei Prozent von Morbus Parkinson betroffen sind.
Morbus Parkinson Krankheit – Ursachen
Die Ursachen, die den Morbus Parkinson genau auslösen, sind bis heute nicht ausreichend erforscht, daher unbekannt. Daher wird die Erkrankung auch als idiopathisch bezeichnet, nämlich ohne erkennbaren Hintergrund.
Auslöser ist der Mangel an Dopamin im Gehirn, der dazu führt, dass dopaminhaltige Nervenzellen längerfristig mit fortschreitender Häufigkeit absterben. Die Gründe, warum die Nervenzellen absterben, sind allerdings bis heute nicht bekannt.
Die Nervenzellen werden durch den Dopaminmangel nicht ausreichend erregt, was damit zu der Bewegungsarmut und den typischen verlangsamten Bewegungen bis hin zur Bewegungslosigkeit führt. Dazu führt der Mangel an Dopamin zu einem Überschuss an Glutamat und Acetylcholin, was zu dem Zittern und der Versteifung der Muskulatur führt.
Morbus Parkinson Krankheit – Symptome
Klassische Symptome für die Morbus Parkinson Krankheit sind
- verlangsamte Bewegungsabläufe, die bis hin zu einer kompletten Bewegungslosigkeit führen
- Muskelsteifheit
- Zittern.
Die Symptome können schon zu Anfang der Erkrankung auftreten, stellen sich allerdings im Regelfall erst im späteren Verlauf der Erkrankung ein. Die Ausprägung der Symptome ist unterschiedlich stark zu verzeichnen.
Morbus Parkinson Krankheit – Stadien
» Das Frühstadium des Morbus Parkinson
Im Anfang zeigen Patienten des Morbus Parkinson nur wenige ausgeprägte typische Symptome, die sich eher mit rheumatischen Erkrankungen als dem Parkinson vergleichen lassen. Das Frühstadium ist durch
- einseitige Muskelverspannungen im Schulter-Arm-Bereich geprägt
- allgemeine Müdigkeit und depressive Verstimmungen gehören ebenso dazu
- auch innere Unruhe und Schweißausbrüche oder Verstopfung.
Parallel hierzu zeigen sich die ersten Störungen innerhalb der Bewegungsabläufe. Gerade feinmotorische Bewegungen wie das Schreiben, das Zähneputzen oder das Knöpfen von Kleidung sind nicht mehr zu bewältigen. Auch ist die Abstimmung mehrerer Bewegungen stark eingeschränkt.
- Die Handschrift von Erkrankten verändert sich, wird kleiner und deutlich schwerer lesbar.
- Der Gang ist im Frühstadium bereits beeinträchtigt, denn Erkrankte bewegen sich eher in kleinen Schritten, sind dabei häufig vorn übergebeugt.
- Das klassische Armschwingen ist bei Erkrankten nicht zu verzeichnen.
- Die Mimik erstarrt und es bildet sich das so genannte Maskengesicht aus. Dabei kann auch die Stimme leiser werden.
Schon im Frühstadium der Erkrankung sind viele Betroffene von Schlafstörungen verfolgt. Im Schlaf sprechen sie und rudern häufig mit den Armen.
» Das fortgeschrittene Stadium
Ist der Morbus Parkinson fortgeschritten, dann zeichnen sich typische Symptome wie
- die Bewegungverlangsamung ab, die letztlich in einer ausgeprägten Muskelsteifheit enden kann. Schnelle Bewegungen können nicht mehr vollzogen werden.
- Schnell losgehen oder im Schritt schnell abbremsen ist nicht mehr möglich.
- Gerade in engen Räumen ist die Beweglichkeit stark gehemmt und man könnte annehmen, die Füße des Betroffenen kleben auf dem Boden.
Die Körperhaltung bei Erkrankten ist sehr typisch, denn sie ist zunehmend instabil, weshalb Erkrankte im fortgeschrittenen Stadium auch schnell stürzen. Ist ein Arm entspannt, fangen die Hände an zu zittern, man spricht hier vom Ruhetremor. Im Verlauf der Erkrankung geht der Ruhetremor in ein dauerhaftes Symptom über. Sowohl der Speichelfluss als auch die Schluckbewegungen reduzieren sich bei Erkrankten.
Weitere Symptome im fortgeschrittenen Stadium bestehen in
- Blasenschwäche
- Darmträgheit
- Erektionsstörungen
- Geruchsstörungen
- Schluck- und Sehstörungen.
In 30 bis 70 Prozent der Fälle sind auch psychische Begleitsymptome zu verzeichnen. Depressionen treten dabei besonders häufig auf. 40 Prozent der Betroffenen haben Angststörungen, die oftmals sogar von Panikattacken begleitet sind. 20 Prozent der Erkrankten weisen Gedächtnisstörungen auf, die dann auch die Vorboten der nachfolgenden Alzheimer Erkrankung sein können.
» Das Spätstadium bei Morbus Parkinson
Der fortschreitende Verlauf der Krankheit kann sich in einer akinetischen Krise zeigen. Dabei kann innerhalb weniger Tage eine komplette Bewegungslosigkeit auftreten. Dieser Zustand ist lebensgefährlich, bedarf daher einer sofortigen Klinikeinweisung. Betroffene können in diesem Zustand weder sprechen noch schlucken. Diese akinetische Krise kann durch eine Reduzierung oder ein Absetzen der Medikamente hervorgerufen werden. Ausgelöst werden kann die Krise allerdings auch durch fiebrige Infekte oder einen Mangel an Flüssigkeit. Wichtig ist daher gerade für Betroffene, dass sie ausreichend trinken.
Morbus Parkinson Krankheit – Diagnose?
Für die Diagnose erfolgt zunächst ein Gespräch zwischen dem Arzt und dem Betroffenen. Die Diagnose des Morbus Parkinson erfolgt durch gezielte Befragung – auch der Angehörigen. Zusätzlich wird eine umfassende medizinische Untersuchung veranlasst. Die Anzeichen des Morbus Parkinson sind gerade in der Eingangsphase so ausgeprägt, dass die Diagnosefindung relativ einfach ist. Erfahrene Ärzte erkennen die Erkrankung auf den ersten Blick.
Ist eine Bewegungsunfähigkeit oder ein Zittern zu verzeichnen oder tritt bereits die Muskelsteifheit ein, ist die Wahrscheinlichkeit des Morbus Parkinson sehr groß. Besonders groß ist der Hinweis auf die Erkrankung, wenn die Symptome sich nur einseitig zeigen.
Die Diagnoseverfahren sind im sogenannten Levodopa-Test zu finden, bei dem die Vorstufe des Dopamin nachgewissen werden kann. Bei Erkrankten vermindert sich die Konzentration des Dopamin sehr stark. Innerhalb des Tests wird dem Betroffenen Dopamin zuführt. Verbessern sich in diesem Zusammenhang die Symptome, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung am Morbus Parkinson sehr groß. Allerdings kann eine eindeutige Aussage mit diesem Test nicht erzielt werden.
Mehr Infos zum Levodopa-Test finden Sie auf vitanet.de.
Ein weiterer Hinweis auf die Erkrankung liegt in einer Untersuchung mittels Computertomographie und Magnetresonanztomographie. Beide Verfahren haben den Hintergrund, eine Gehirnerkrankung auszuschließen, die ähnliche Symptome wie der Morbus Parkinson mit sich bringt.
Weiterhin können folgende Maßnahme genutzt werden, um eine Diagnose abzusichern:
- die Ultraschallunterschuchung der Schädelknochen
- die nuklearmedizinische Untersuchung
Morbus Parkinson Krankheit – Therapie
Wichtig für die Behandlung des Morbus Parkinson ist eine frühzeitige und auf das Alter des Patienten ausgerichtete Therapie. Die Behandlungsstrategien frühzeitig festzulegen, ist daher sehr wichtig. Generell sind bei der Therapierung des Morbus Parkinson viele Faktoren entscheidend.
- Die motorischen und psychischen Beschwerden sollen gelindert werden.
- Die Lebensqualität und die Selbständigkeit sollen weitgehend erhalten bleiben.
- Die Unabhängigkeit innerhalb der Gesellschaft und Familie soll aufrecht erhalten werden.
- Weiterhin wird die Berufsfähigkeit so lange wie möglich erhalten.
Dazu gilt es, Begleiterkrankungen und Komplikationen weitgehend auszuschließen. Letztlich müssen die Nebenwirkungen der Therapie möglichst gering gehalten werden.
» Medikamentöse Behandlung
Der Mangel an Dopamin wird durch verschiedene Medikamente ausgeglichen, bei denen sowohl die Vorstufe des Dopamin verabreicht wird, als auch eine nachgeahmte Form von Dopamin. Zudem wird medikamentös der Abbau von Dopamin blockiert.
» Alternative Therapien und beleitende Maßnahmen
Zusätzlich zum Auffangen des Dopaminmangels bestehen noch andere, alternaive Möglichkeiten, die Krankheit zu therapieren. Hier ist der Gegenspieler des Acetylcholin, das Anticholinergika, eine sehr gute Möglichkeit für die Therapie. Durch spezielle Medikamente wird ein Übergewicht an Acetylcholin verhindert, das im Rahmen des Mangels an Dopamin im Körper aufgetreten ist. Beim Acetylcholin handelt es sich wie auch beim Dopamin um einen Botenstoff innerhalb des zentralen Nervensystems, den so genannten Neurotransmittern.
Die Symptome des Morbus Parkinson, also das klassische Zittern, der Tremor, sowie auch die Verlangsamung der Bewegungen lassen sich im Verlauf der Erkrankung medikamentös reduzieren. Hier kommen die sogenannten Anticholingerka zum Einsatz. Diese Anticholinergika sind die ältesten Medikamente, die gegen den Morbus Parkinson zum Einsatz kommen. Die Therapie mit Anticholinergika ist allerdings von Nebenwirkungen begleitet, daher kommen die Mittel nur sehr mäßig zum Einsatz.
Generell werden sie dazu verwendet, dass Ruhezittern innerhalb des Morbus Parkinson zu reduzieren. Die Medikamente werden besonders dann verschrieben, wenn die Standardtherapie keine oder eine zu geringe Wirkung zeigt.
» Die Chirurgie bei Morbus Parkinson
Bevor hilfreiche Medikamente zum Einsatz kamen, war die Chirurgie eine wichtige Therapiemaßnahme beim Morbus Parkinson. Die Eingriffe, die durchgeführt wurden, hatten häufig starke Nebenwirkungen.
- Pallidotomie
Bei de so genannten Pallidotomie wurde vom Neurochirurgen ein wenige Millimeter großes Hirnareal zerstört. Dieser Bereich wird als Palladium bezeichnet. In diesem Hirnbereich werden die Bewegungsabläufe des Menschen reguliert. Menschen, die an Morbus Parkinson erkrankt sind, haben eine erhöhte Aktivität dieses Hirnbereiches zu verzeichnen. Das führt letztlich auch zu der Muskelsteifheit und der gesteigerten Bewegungsarmut sowie dem typischen schlurfenden Gang. Bei der Pallidotomie wird das Ziel verfolgt, die Bewegungsabläufe wieder flüssiger und geschmeidiger zu machen.
- Thalamotomie
Die Thalamotomie setzt auch auf einen chirurgischen Eingriff, der allerdings im so genannten Thalamus stattfindet. Bei diesem Eingriff ist es das Ziel, den Tremor, also das klassische Zittern, zu reduzieren.
Beide chirurgische Eingriffe werden als stereotaktische Behandlungen bezeichnet. Innerhalb des Eingriffs wird über ein kleines Bohrloch im Schädelknochen in die tiefer gelegenen Hirnregionen eingegriffen. Die Operation findet heute nur noch gezielt und in wenigen Einzelfällen statt.
» Die Hochfrequenz-Tiefenhirnstimulation
Die heutigen Methoden der operativen Therapie haben sich verändert. In der heutigen Zeit erfolg die so genannte Hochfrequenz-Tiefenhirnstimulation. Innerhalb dieser Methode steht eine neue Möglichkeit der Behandlung von Parkinson zur Verfügung.
In das Gehirn eingepflanzte Elektroden innerhalb der tiefen Hirnstimulation erzeugen leichte Ströme, die über einen kurzen Zeitraum einige Gehirnregionen aktiveren, ohne dabei gewebeschädigend zu wirken. Das Verfahren hat das Ziel, die Symptome der Erkrankung zu reduzieren. Die Operation kann allerdings nicht bei allen Erkrankten durchgeführt werden. Folgende wichtige Kriterien gilt es zu erfüllen, um die Operation durchführen lassen zu können:
- Es muss tatsächlich und unzweifelhaft ein Morbus Parkinson bestehen und keine andere Parkinson Erkrankung mit anderer Ursache.
- Der Patient muss jünger als 75 Jahre sein.
- Eine schwere Depression oder eine Demenz dürfen nicht vorliegen.
- Die Haltung und auch das Gangbild des Patienten müssen noch weitgehend stabil sein.
- Zudem ist für die Operation wichtig, dass der Patient auf die klassischen medikamentösen Behandlungen nur noch sehr mäßig anspricht.
Bei der Hochfrequenz-Tiefenhirnstimulation wird das Fortschreiten der Erkrankung nicht verhindert, allerdings können die Symptome durch den Eingriff deutlich reduziert werden.
» Die ambulante videounterstützte Therapie
Seit kurzer Zeit gibt es eine neue alternative Behandlungsmöglichkeit für Menschen mit Morbus Parkinson. Der Patient wird über einen festgelegten Zeitraum unter Absprache mit dem Neurologen und mittels Videobegleitung therapiert. Die Behandlung hat den Vorteil, dass sie ambulant, also im heimischen Umfeld des Patient, stattfinden kann.
Für die Therapie werden eine Kamera sowie ein Drucker in der Wohnung des Patienten installiert. Der Patient kann die Kamera nun nach Wunsch selbst starten. Für einen Monat werden vom Betroffenen zu festgesetzten Zeiten für einen Zeitraum von etwa zwei Minuten Aufnahmen gemacht, während der Patient Bewegungen und Aufgaben löst, die von einem Programm abgefragt werden. Der Patient dokumentiert damit eigenständig in seiner heimischen Umgebung den aktuellen Status hinsichtlich seiner Beweglichkeit.
Der Sinn der Videobegleitung liegt darin, die Bereuung der Betroffenen zu verbessern und die Dosierung und die Art der Medikamentierung zu optimieren. Dabei wird durch die videounterstützten Therapie angestrebt, dass Betroffene seltener in einer Klinik verbleiben müssen, um auf ihre Medikamente individuell eingestellt zu werden.
Besonders geeignet ist die Methode der Therapie für Menschen, die starke Schwankungen in ihrer Bewegungsfähigkeit zu verzeichnen haben. Der Mediziner spricht hier von einer motorischen Fluktuation. Gerade bei diesen Patienten ist es sehr wichtig, dass die Medikamente individuell und mit hoher Sorgfalt auf die Bedürfnisse eingestellt werden. Die Therapie zielt darauf ab, das Leben, das soziale Umfeld, die Gewohnheiten und den Tagesablauf des Patienten in die Therapie aktiv einzubeziehen.
» Auf die Zukunft ausgerichtete Therapiekonzepte
Grade bei der Morbus Parkinson Krankheit wird besonders intensiv auf Forschung und neue Möglichkeiten der Therapie gesetzt. Die Hoffnungen auf neue Therapiemöglichkeiten sind auch durchaus berechtigt, denn viele neue Ansätze machen die Behandlung der Erkrankung, die Beeinflussung des Fortschrittes und damit die Verbesserung der Gesamtsituation von Betroffenen möglich.
- Stammzellen-Therapie
Ein wichtiges Konzept der zukünftigen Therapie setzt auf die Transplantation. Hier sollen Stammzellen transplantiert werden, um kranke Nervenzellen komplett zu ersetzen. Die Rede ist von der so genannten Stammzellentherapie. Es ist inzwischen möglich, aus dem Auge Pigmentzellen der Netzhaut zu entnehmen. Diese Pigmentzellen bilden die Vorstufe des Dopamin, das Levodopa aus. Die Pigmentzellen können in das Hirn eingepflanzt werden und dort die Produktion des Dopamin gewährleisten.
- Computergesteuerte Pumpen
Ein weiteres Therapiekonzept der Zukunft für den Morbus Parkinson setzt auf computerkontrollierte Pumpen. Diese Pumpen können die Dosierung der Medikamente für den Morbus Parkinson Patienten optimieren und zudem gewährleisten, dass die Medikamente nicht vergessen werden – was dann nämlich zu einer lebensbedrohenden Krise führen könnte. Mittels einer Bauchsonde kann die Pumpe dauerhaft Levodopa sofort in den Dünndarm leiten.
Therapieschwankungen, die heute bei der klassischen Therapierung von Parkinson gegeben sind, da hier mit Tabletten gearbeitet wird, können so umgangen werden. Dabei können sich Mediziner heute bereits vorstellen, mit der Pumpe auch kleinste Teilchen – so genannte Nanopartikel – von Reparaturgenen in die durch den Mangel an Dopamin geschädigten Nervenzellen einzuschleusen und so deren Funktionen zu erhalten oder sogar komplett wiederherzustellen. Die ersten dieser Therapieversuche haben an lebenden Mäusen stattgefunden – und sie waren erfreulich erfolgreich.
» Physiotherapie bei Morbus Parkinson
Generell sollte beim Morbus Parkinson nicht nur auf eine medikamentöse Therapie gesetzt werden. Wichtig ist es, die Medikamentenversorgung durch eine Physiotherapie zu begleiten. Dabei sollen mittels Physiotherapie Alltagsaktivitäten gefördert und die Unabhängigkeit weitgehend erhalten bleiben. Die Therapie soll dafür sorgen, dass sowohl das Aufrichten im Bett, der aufrechte Gang oder das Aufstehen so lange wie möglich eigenständig durchgeführt werden können. Die Übungen sind sehr wichtig für die Erhaltung der Beweglichkeit. Zudem sorgt die Therapie für ein gesünderes Selbstbewusstsein des Erkrankten, da er damit längerfristig seine Unabhängigkeit von pflegerischer Betreuung erhalten kann.
Ernährung und Bewegung bei Morbus Parkinson
Wichtig bei Erkrankten des Morbus Parkinson ist eine gesunde und vor allem richtige Ernährung. Dazu sollte der Bewegung hohe Aufmerksamkeit gewidmet werden.
» viel trinken und fettarm ernähren
Die Ernährung sollte zum einen eine hohe Versorgung mit Flüssigkeit erzielen, denn durch einen Flüssigkeitsmangel kann ein an Morbus Parkinson erkrankter Mensch schnell eine Krise erzielen, die dann lebensgefährliche Auswirkungen haben kann und die klinischer Betreuung bedarf. Weiterhin sollte die Ernährung fettarm gestaltet werden.
» ausreichend bewegen
Empfehlenswert ist neben einer gesunden und ausgewogenen Ernährung die Berücksichtigung von ausreichend Bewegung im Alltag. Sport und regelmäßige Bewegung können den Fortschritt der Krankheit dahingehend beeinflussen, dass die Beweglichkeit länger erhalten bleibt. Sehr empfehlenswerte Sportarten für Patienten mit Morbus Parkinson sind Schwimmen, Wandern oder auch gezielte Gymnastik.
Der Verlauf der Morbus Parkinson Krankheit
Der Verlauf der Morbus Parkinson Krankheit ist in der Regel langsam, aber kontinuierlich. Dabei ist bei jedem Patienten ein individueller Verlauf zu verzeichnen. Eine gute Behandlung und eine umfassende Therapie können den Verlauf der Krankheit sehr günstig beeinflussen. Durch eine ausreichende und individuelle Therapie wird aber nicht nur der Verlauf der Erkrankung beeinflusst, sondern auch die Lebenserwartung sowie die Lebensqualität deutlich positiver beeinflusst. Die Abhängigkeit von pflegenden Angehörigen kann länger hinausgezögert werden und auch die Belastung des familiären Umfeldes reduziert sich.
Bei allen modernen Therapien und auch künftigen Therapiemaßnahmen sollte aber berücksichtigt werden, dass die Krankheit selbst in ihrem Verlauf nicht komplett behindert werden kann. Alle Therapiemaßnahmen, die heute bekannt sind, zielen auf eine Verbesserung der Symptome ab. Eine Beeinflussung der Krankheit selbst ist bis heute nicht möglich.
Auch wenn eine frühzeitige Therapie das Krankheitsbild deutlich begünstigt und den Verlauf im günstigsten Falle verlangsamen kann, ist es immer noch nicht möglich, den Verlauf des Morbus Parkinson komplett aufzuhalten.
Das Krankheitsstadium des Morbus Parkinson wird weitgehend durch die Prognose jedes Einzelnen bestimmt. Wer eine gute und wirksame Behandlung genießt, eine gute Einstellung der Medikamente erzielen konnte und darüber hinaus alle möglichen Therapiemaßnahmen nutzt, kann allerdings vom Beginn der Erkrankung bis zu einer Pflegebedürftigkeit durch Angehörige oder Fachpersonal für etwa 20 Jahre ein nahezu eigenständiges Leben genießen.
Todesfälle beim Morbus Parkinson resultieren aus Infektionen innerhalb der Atemwege – beispielsweise der Lungenentzündung. Weitere Todesfälle sind durch schwere Stürze zu verzeichnen. Auch die Schluckstörungen, die bei Erkrankten des Morbus Parkinson auftreten, können unter Umständen zum Tode führen.
Morbus Parkinson vorbeugen – Geht das?
Es sind bisher keine wirksamen Maßnahmen bekannt, die eine Entstehung des Morbus Parkinson verhindern oder verlangsamen. Hintergrund hierfür ist nicht zuletzt, dass die Gründe für die Erkrankung bis heute nicht bekannt sind – folglich auch keine wirksamen Vorbeugemaßnahmen entwickelt werden können. Lediglich eine Beeinflussung des Krankheitsverlaufs wird aufgrund der Erkenntnisse im Zusammenhang mit dem Morbus Parkinson möglich.
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Erfahrungsbericht eines Morbus Parkinson Patienten