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Nagelpilz was tun? – Ursachen, Symptome, Behandlung

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Nagelpilz
© Astrid Gast - Fotolia.com

Wenn die Nägel sich verdicken und auch noch Verfärbungen aufweisen, kann es durchaus sein, dass der Nagelpilz zugeschlagen hat. Insgesamt ist der Nagelpilz eine der häufigsten Erkrankungen, die die Nägel haben können. Allerdings kann man gegen den Nagelpilz einiges tun und auch vorbeugende Maßnahmen sind möglich, um den hartnäckigen Pilzbefall an den Nägeln überhaupt nicht erst zu bekommen.

Was ist Nagelpilz?

Generell fühlen sich Pilze in feuchter und warmer Umgebung sehr wohl. So geht es auch dem Nagelpilz. Daher verbreitet er sich in einem feuchten und warmen Umfeld besonders gut. Die Sauna sowie auch das Schwimmbad sind für den Nagelpilz – und damit auch die Infektion mit diesem – das geradezu perfekte Umfeld. Aufgrund dieser guten Verbreitungsmöglichkeiten ist es nicht verwunderlich, dass die Nägel am häufigsten von Pilz befallen werden und diese Erkrankung weit vor allen anderen Nagelerkrankungen anzutreffen ist. Weitere Nagelerkrankungen sind die Nagelschuppenflechte und die Nagelbettentzündung. Weitere Informationen dazu finden Sie auf www.gesundheits-lexikon.com.

Bei einer Pilzinfektion der Nägel sind entweder nur ein Nagel oder gleich mehrere Nägel von Pilzen befallen. Generell sorgt der Pilz für eine Zerstörung der Nagelplatte. Diese Zerstörung erfolgt sehr langsam, aber letztlich irreparabel. Dabei können sowohl die Finger- als auch die Fußnägel von den Pilzen befallen werden. Insgesamt sind aber die Fußnägel viermal häufiger vom Pilz befallen als die Fingernägel.

Der Pilz der Nägel ist extrem ansteckend. Am häufigsten sind Fadenpilze für die Infektion der Nägel verantwortlich. Gefolgt sind sie vom Hefepilz und dann vom Schimmelpilz. Die Onychomykose ist zunächst nur lästig und sieht wenig schön aus, langfristig kann sie chronisch werden und zudem die Nagelplatte dauerhaft zerstören. Eine ausführliche Definition der Onychomykose finden Sie unter flexikon.doccheck.com.

Nagelpilz – Ursachen

Der Fadenpilz ist in der Regel für die Infektion der Nägel verantwortlich. Diese Pilze werden auch als Dermatophyten bezeichnet. Auch der Hefepilz kann eine Pilzinfektion der Nägel nach sich ziehen, allerdings ist dieser Pilz seltener für den Befall der Nägel verantwortlich. Pilzarten können aber auch kombiniert mit anderen Pilzen auftreten, was letztlich die Behandlung der Nägel noch komplizierter macht, denn alle Pilze müssen nun umfassend beseitigt werden.

Während einige Menschen sehr häufig an Nagelpilzen erkranken, bekommen andere Menschen diese Erkrankung trotz gleicher Bedingungen, denen sie ausgesetzt sind, nicht. Das liegt daran, dass weitere Faktoren die Infektion mit dem Nagelpilz begünstigen.

  • Werden die Nägel bei sportlichen Aktivitäten oder auch bei der Pediküre häufiger verletzt, erhöht sich das Risiko für einen Nagelpilz.
  • Enges und luftundurchlässiges Schuhwerk kann dem Nagelpilz beste Bedingungen bescheren und so eine Infektion – beispielsweise im Schwimmbad – in der Folge begünstigen.
  • Auch Fehlstellungen der Füße unterstützen den Nagelpilz.
  • Durchblutungsstörungen können dem Nagelpilz beste Bedingungen zum Gedeihen am Fuß liefern.
  • Weiterhin ist ein gestörtes Nagelwachstum auch Mitauslöser für die Infektion der Nägel.
  • Ein insgesamt geschwächtes Immunsystem kann dem Nagelpilz bessere Gedeihbedingungen liefern.
  • Zudem besteht bei einigen Menschen einfach eine erhöhte Veranlagung zum Nagelpilz, während andere Menschen gegen die Infektion resistenter sind.
  • Generell bietet das feucht-warme Milieu dem Pilz eine besonders gute Basis für die Verbreitung.

Nagelpilz & Vorsichtsmaßnahmen gegen Ansteckung

Ist die Infektion mit dem Nagelpilz erst einmal erfolgt, ist die Behandlung sehr langwierig. Wer den Nagelpilz erworben hat, kann sich daher auf eine Therapierung der Nägel einstellen, die sich über Monate hinziehen kann. Unterschieden wird bei der Nagelpilzbehandlung in die leichtere Infektion und eine schwere Infektion mit Pilzen. Wenn der Nagelpilz noch im Anfangsstadium ist, kann die Behandlung mit handelsüblichen Cremes oder Lacken für die Nägel ausreichen.

Wichtig ist bei der Behandlung des Nagelpilzes immer absolute Hygiene. Sowohl Handtücher, die mit den Pilzen in Berührung kommen als auch Badematten oder Badeschuhe dürfen nicht mit den Füßen anderer Menschen in Kontakt kommen. Bei einmaligem Kontakt kann schon eine Infektion erfolgen.

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Eine schwere Infektion mit Nagelpilz liegt dann vor, wenn die Nagelwurzel bereits vom Pilz angegriffen ist. Auch wenn mehrere Nägel infiziert sind, wird schon von einer schweren Infektion gesprochen, denn die einzelnen Nägel können sich immer wieder gegenseitig anstecken als auch die noch nicht infizierten Nägel mit dem Pilz infizieren. In Fällen schwerer Pilzinfektionen ist es in der Regel notwendig, den Pilz nicht nur äußerlich zu behandeln, sondern auch eine innere Anwendung von Medikamenten vorzunehmen.

Ist der Pilz bereits sehr ausgeprägt, kann es sinnvoll sein, einen Arzt hinzuzuziehen, um die Pilzinfektion schnell in den Griff zu bekommen und eine chronische Erkrankung zu verhindern.

Nagelverfärbungen als Anzeichen von Nagelpilz

Nagelverfärbungen sind ein Zeichen der Pilzinfektion der Nägel. Allerdings ist nicht jede Nagelverfärbung ein eindeutiges Zeichen für die Pilzinfektion, denn die Nägel können sich aus unterschiedlichen Gründen verfärben.

Grundsätzlich sind die Fuß- und Fingernägel durchscheinende Platten, die sich auf der Oberseite der Fuß- und Fingernägel befinden. Das Material, aus dem die Nagelplatten bestehen, ist das so genannte Keratin, das die Zehen- und Fingerkuppen als harte Substanz schützen soll. Sind die Nägel gesund, scheinen sie rosafarben, sind dabei aber durchscheinend. Allerdings können Nagelverfärbungen durch Pilze, innere Erkrankungen, Hauterkrankungen Medikamenteineinnahme, Chemikalieneinwirkung sowie Vergiftungen des Organismus auftreten. Nicht immer ist es somit der Nagelpilz, der diese Verfärbungen verursacht.

Die Nagelverfärbung kann weiße, aber auch violette, schwarze, braune und gelblich verfärbte Nägel hervorbringen. Die Verfärbung der Nägel bei einer Pilzinfektion zeigt eine gelbliche Verfärbung der Nägel.

Wer ist von Nagelpilz betroffen?

Die häufigste Erkrankung der Nägel ist der Nagelpilz. Dabei steigt das Risiko einer Pilzinfektion der Nägel mit steigendem Lebensalter. Kinder sind vom Nagelpilz nur sehr selten betroffen. Insgesamt weisen allerdings 20 bis etwa 30 Prozent der Personen über 40 Jahren eine so genannte Onychomykose auf. Während Naturvölker den Nagelpilz praktisch überhaupt nicht kennen, sind in Europa insgesamt fünf bis 12 Prozent der Bewohner betroffen. Hintergründe hierfür liegen in dem oftmals engen und wenig luftdurchlässigen Schuhwerk.

Nagelpilz – Symptome

Der Nagelpilz macht sich durch sehr typische Symptome bemerkbar.

  • Auffällige Besonderheiten bei der Infektion mit Onychomykose sind die starken Verdickungen der Nägel in Kombination mit einer Verfärbung.
  • Gerade die Fußnägel sind besonders häufig von der Infektion betroffen und hier sind es vor allem die großen Zehen sowie die ganz kleinen Zehen, die von dem Pilz befallen werden. Von diesen Zehen kann sich die Infektion aber auch auf die anderen Zehen übertragen.
  • Dabei kann der Nagelpilz mit den gleichen Symptomen auch die Fingernägel betreffen und auch hier können einzelne Nägel befallen sein, während die anderen pilzfrei sind.
  • Der Beginn der Infektion zeigt sich fast immer am Rand eines Nagels. Hier gelangen die Pilze in die Hornschicht der Nägel. Der Nagel wird vom Rand aus regelrecht aufgeweicht und löst sich dann langsam ab.

Formen von Nagelpilz

Unterschieden wird in verschiedene Pilzinfektionen, die sich auf unterschiedliche Weise mit differenzierten Symptomen bemerkbar machen.

>> Distolaterale subunguale Onychomykose
Die sogenannten Distolaterale subunguale Onychomykose ist am häufigsten vertreten. Hier erfolgt die Infektion über die Nagelränder in die Nagelplatte. Nach der Infektion mit dem Pilz zeigt sich der Nagel brüchig, wobei längerfristig die gesamte Nagelplatte befallen und entsprechend brüchig ist. Insgesamt weist der Nagel bei der Infektion mit diesem Pilz eine gelbliche Färbung auf.

>> Weiße superfizielle Onychomykose
Die weiße superfizielle Onychomykose hat ihre Ausbreitung auf der obersten Nagelplatte. Hierbei zeigt der Nagel eine insgesamt weißliche Verfärbung.

>> Proximale subunguale Onychomykose
Die Proximale subunguale Onychomykose dringt vom Nagelrücken aus in den Nagel ein und befällt dann die Nagewurzel, wo das Wachstum des Nagels stattfindet. Damit befällt dieser Pilz den Nagel an seiner Wurzel und schädigt ihn bereits in seiner Entstehung und bringt damit bereits einen wachstumsgeschädigten Nagel hervor. Diese Form des Nagelpilzes ist aber sehr selten.

Die drei genannten sind die typischsten Formen des Nagelpilzes, allerdings sind auch Mischformen vorhanden. Immer dann, wenn der gesamte Nagel vom Pilz befallen ist, spricht der Mediziner von der totalen Onychodystrophie.

Nagelpilz – Diagnose

Der Arzt kann den Nagelpilz schon an seinen typischen optischen Symptomen erkennen, die sich in Nagelverdickungen und -Verfärbungen zeigen. Zudem wird bei der Diagnosefindung auch eine Befragung über die Risikofaktoren, denen der Patient ausgesetzt ist, durchgeführt.

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Für die sichere Diagnose ist oftmals eine Laboruntersuchung erforderlich, die auch eine genaue Bestimmun der Pilzart zulässt, von der die Nägel betroffen sind. Hierfür entnimmt der Arzt von der Nagelspitze eine Probe und lässt diese im Labor mikroskopisch untersuchen. Bei erkennbaren Pilzelementen wird dann im Labor eine Pilzkultur aus der Nagelprobe angelegt, damit der Pilz genau erkannt werden kann. Durch die Laboruntersuchung ist eine genaue Diagnose möglich.

Nagelpilz – Behandlung

Die Behandlungsmöglichkeiten beim Nagelpilz sind sowohl topisch, also äußerlich möglich, als auch innerlich und somit systemisch. Bei der äußerlichen Behandlung wird Nagellack verwendet, die innere Behandlung des Nagelpilzes erfolgt mit einer speziellen Medikation in Form von Tabletten.

Die Dauer der Behandlung hängt von der Intensität des Befalls ab. Ist eine leichte bis mittlere Erkrankung gegeben, sind allerhöchstens 50 Prozent der Nagelplatte befallen, dabei sind aber die Nagelneubildungszonen nicht befallen. Hier kann die äußere Behandlung sehr erfolgreich sein.

Bei stärkerem Befall der Nagelplatte und wenn zudem auch die Nagelmatrix, also die Neubildungszone der Nägel befallen ist, muss eine Kombination von innerer und äußerer Behandlung erfolgen.

Wann ist der Arztbesuch sinnvoll?

Besteht der Verdacht auf einen Nagelpilzbefall, sollte sofort mit der Behandlung begonnen werden, um eine weitre Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Bei einer Eigenbehandlung des Nagelpilzes sollte sich allerdings innerhalb eines Monats eine deutliche Besserung der Beschwerden zeigen. Ist dies nicht gegeben, ist es notwendig, einen Arzt aufzusuchen. Wird die Eigenbehandlung über einen längeren Zeitraum als einen Monat ohne Erfolg durchgeführt, kann sich ein chronischer Verlauf einstellen. Geduld ist sowohl bei der Eigenbehandlung als auch bei der Behandlung mit Medikamenten, die der Arzt verschrieben hat, notwendig. Auch bietet nur eine konsequente Anwendung der Medikamente wirklich Sinn und damit langfristigen Erfolg.

Wenn Hände und Füße befallen sind

Besonders schwierig und aufwendig ist die Behandlung, wenn sowohl Hände als auch Füße vom Nagelpilz befallen sind. Hier kann es Übertragungen von den Händen auf die Füße und umgekehrt geben. Die Erkrankung kann bis hin zu geröteten, geschwollenen, stark entzündeten und zudem auch sehr druckschmerzhaften Beschwerden führen. Im schlimmsten Fall kann hier eine komplette Zerstörung der Nagelplatte erfolgen. Damit können sowohl Hände als auch Füße langfristig nicht nur vom Nagelpilz, sondern auch von einer dauerhaften Nagelbettentzündung befallen sein. Auch hier sollte die Selbstmedikation maximal über einen Zeitraum von einem Monat durchgeführt werden. Hilfreich ist hier die Verwendung von Bifonazol, Amorof Lysin, Clotrimazol, Ciclopirox, Terbinafin sowie Naftifin.

>> Hygenie-Maßnahmen bei Nagelpilz

  • Gerade dann, wenn sowohl Hände als auch Füße befallen sind, ist es besonders wichtig, dass sowohl die Hände als auch die Füße trocken gehalten werden.
  • Nach dem Abtrocknen sollten die Füße ausschließlich mit kochfesten Socken bekleidet werden.
  • Wichtig ist, dass die Schuhe nicht zu eng gewählt und auch täglich gewechselt werden. Die Schuhe, die am entsprechenden Tag getragen wurden, müssen gründlich gelüftet und mit entsprechenden Schuhsprays behandelt werden, um die Übertragung der Pilze zu vermeiden.
  • Wichtig ist es außerdem, das Handtuch zur Hand- und Fußpflege absolut getrennt zu halten und täglich zu wechseln.
  • Wichtig ist es, sowohl die Handtücher als auch Trockentücher für die Füße sowie Socken, Badematten und Bettzeug mindestens bei 60 Grad zu waschen, um die Pilze abzutöten. Besser ist es, die Wäschestücke bei 90 Grad Celsius zu waschen.

Damit die Verbreitung der Pilzinfektion vermieden wird, ist es zudem wichtig, in Hallenbädern und Sporteinrichtungen sowie Saunen eigene Haus- oder Badeschuhe zu tragen. Das gilt auch für das Hotelzimmer, in dem nicht barfuss oder in geliehenen Hausschuhen herumgelaufen werden sollte. Gerade Teppichböden bilden sowohl daheim als auch im Hotel eine perfekte Überlebensgrundlage für die Pilze, die sich dann rasend schnell vermehren können.

Sind Hände und Füße befallen, muss die Hygiene entsprechend genauer genommen werden, um den gefürchteten Pingpong-Effekt zu vermeiden und so ein komplettes Ausheilen des Nagelpilzes zu erzielen.