Statistisch gesehen stirbt alle 10 bis 15 Sekunden ein Mensch an den Folgen des Rauchens. Auf ein Jahr betrachtet sind es etwa 140.000 Personen. Allein diese Zahlen sind schon erschreckend genug und sollten Anlass geben, mit dem Rauchen aufzuhören. Wer ernsthaft Nichtraucher werden will, ist sich dessen wohl bewusst. Doch ganz so einfach ist es nicht. Der innere Schweinehund ist es, der überwunden werden muss. Die erste Maßnahme Nichtraucher zu werden ist daher, ein fester Wille. Wenn es im Kopf nicht klick macht, sind alle Bemühungen für die Katz.
Haben Sie diese Hürde genommen, stellt sich die Frage, ob Sie es ohne „Hilfsmittel“ schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören. Hut ab vor denen, die von einem auf den anderen Tag Nichtraucher werden. Der Großteil braucht Unterstützung, in welcher Form auch immer. Drei Möglichkeiten gezielt und erfolgreich Nichtraucher zu werden, haben wir für Sie unter die Lupe genommen.
Inhaltsverzeichnis
Nikotinpflaster & Nichtraucher werden Schritt für Schritt
Rauchen ist eine Sucht und Ihre Aufgabe ist es nun, dem Körper zu zeigen, dass er diese Sucht nicht mehr braucht. Die Folge: der Körper geht zum Gegenangriff über und reagiert mit Entzugserscheinungen. Anders als beim Alkoholentzug kommt es bei der Raucherentwöhnung nicht zwingend zu äußeren Symptomen (Bsp. Zittern). Aber Nervosität, Gereiztheit oder verminderte Belastbarkeit können Stolpersteine auf Ihrem Weg zum Nichtraucher sein.
In diesem Fall ist es angebracht, den Raucherentzug in kleinen Schritten zu meistern. Ihr Körper verlangt weiter nach Nikotin und soll dieses auch bekommen, allerdings in Maßen. Spezielle Nikotinpflaster sind so konzipiert, dass Sie diese über einen gewissen Zeitraum tragen und dann in eine schwächere Stufe wechseln. Vom Preis unterscheiden sich die einzelnen Hersteller kaum, rechnen Sie mit einem Stückpreis zwischen 2,20 Euro und 2,50 Euro.
➤ Nikotinpflaster – Anwendung und Dosierung
Sich gleich mehrere Nikotinpflaster aufzukleben um so schneller vom Rauchen los zu kommen, ist schlicht weg gesagt Quatsch. Nur eine gezielte Dosierung bringt auch den gewünschten Erfolg. Diese ist abhängig von Ihrem bisherigen Rauchverhalten und dem jeweiligen Hersteller. Hier die beiden bekanntesten im Vergleich:
Nicorette | Phase 1 / Dauer | Phase 2 / Dauer | Phase 3 / Dauer |
mehr als 20 Zigaretten täglich | 25 mg / 8 Wochen | 15 mg / 2 Wochen | 10 mg / 2 Wochen |
weniger als 20 Zigaretten täglich | 15 mg / 8 Wochen | 10 mg / 2 Wochen | 0 / 0 |
Nicotinell | Phase 1 / Dauer | Phase 2 / Dauer | Phase 3 / Dauer |
mehr als 20 Zigaretten täglich | 52,5 mg / 4 Wochen | 35 mg / 4 Wochen | 17,5 mg / 4 Wochen |
weniger als 20 Zigaretten täglich | 35 mg / 8 Wochen | 10 mg / 4 Wochen | 0 / 0 |
➤ Können Nikotinpflaster Nebenwirkungen haben?
Wer Probleme mit dem Herzen, Magen oder Blutdruck hat, bzw. an Diabetes Mellitus leidet, sollte auf jeden Fall einen Arzt konsultieren, bevor er sich für Nikotinpflaster zur Raucherentwöhnung entscheidet. Bei Überempfindlichkeit kann es zu Hautreaktionen aufgrund des Pflasters kommen (Allergie). Eher selten sind Nebenwirkungen wie:
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Herzrasen
- Schwindelgefühl
➤ Alternative Nikotinkaugummi
Nikotinkaugummis sind deutlich schwächer dosiert, so dass Sie sich für die ersten Versuche zum Nichtraucher gut eignen. Testen Sie einfach, ob Ihnen die Nikotinzufuhr auf diese Weise genügt. Besonders Gelegenheitsraucher sehen darin eine gute Alternative zur Zigarette. Für Starkraucher sind Nikotinkaugummis nicht ganz so optimal.
➟ Wichtig: Gleichzeitiges Rauchen und die Benutzung eines Nikotinpflasters bzw. –kaugummis sind absolut kontraproduktiv! Hier kann es sogar zu einer gefährlichen Nikotin-Überdosierung kommen!
E-Zigarette & der sanfte Weg des Dampfens
Es gibt Raucher, die brauchen nicht unbedingt die Nikotinzufuhr, sondern vor allem das Gefühl einen „Glimmstengel“ in der Hand zu haben. Wahrscheinlich ist es lediglich reine Angewohnheit, aber selbst diese muss erst einmal aus dem Kopf. Mit einer E-Zigarette schlagen Sie quasi zwei Fliegen mit einer Klappe – Sie reduzieren das Nikotin bis auf Null und genießen weiterhin das Gefühl des Rauchens. Genau genommen, wird hier nicht mehr gequalmt sondern gedampft.
➤ Anwendung und Dosierung der elektrischen Zigarette
Eine E-Zigarette besteht aus drei Teilen:
- Akku
- Verdampfer
- Tank
Die Dampfflüssigkeit (Liquid) wird über den Tank in den Verdampfer geleitet, dort durch eine elektrische Heizwendel erhitzt und verdampft. Vorteile gibt es gleich mehrere: Zum einen befreien Sie sich und Ihre Wohnung von dem stinkenden Rauch, zum anderen schützen Sie beim Dampfen Ihre Gesundheit und die Ihrer Mitmenschen! Liquid und Startersets zum Ausprobieren bekommen Sie in diversen Onlineshops, wie beispielsweise bei inTaste0.de. Denn rein rechnerisch ist zum Beispiel Intastes Ersatz für die normale Zigarette auch nicht zu verachten. Gehen wir von einem Preis von rund 5,- Euro pro Zigarettenpäckchen aus und einem Konsum von einer Schachtel pro Tag, kommen wir auf 35,- Euro in der Woche. 10 ml Liquid bekommen Sie schon ab ca. 3,- Euro. Bei einem Verbrauch von durchschnittlich 2 ml täglich ergeben sich also nur Kosten von 4,20 Euro. Selbst bei einem höherpreisigem Liquid sparen Sie immer noch!
➤ Dampfen mit und ohne Nikotin
Eine genaue Angabe zur Dosierung kann bei der E-Zigarette nicht gemacht werden, da sich diese nach Ihrem persönlichen Dampfverhalten richtet. Es gibt sowohl Liquid mit Nikotinanteil, als auch ohne. Wer sich also peu à peu von der Nikotinsucht befreien will, reduziert Stück für Stück bis er ganz auf Null ist. Wenigraucher können direkt ein Fluid ohne Nikotin wählen.
➤ Gibt es Nebenwirkungen durch die E-Zigarette?
Bei der E-Zigarette wird zwar kein Tabak verbrannt, aber das Liquid verdampft. Bei manchen Menschen kann dies zu allergischen Reaktionen oder Reizungen der Atemwege führen. Mögliche Symptome für eine Unverträglichkeit sind:
- Kopfschmerzen
- Würgereiz
- Kratzen im Hals
- Verdauungsprobleme
Hypnose – psychische Raucherentwöhnung
Wer Nichtraucher werden will, darf die Hypnose nicht als Wunderwaffe sehen. Auch hier zählt in erster Linie der Wille, mit dem Rauchen aufzuhören. Ebenso brauchen Sie etwas Geduld, denn mit einer Sitzung ist es meist nicht getan. Seriöse Anbieter führen im Vorfeld ein Gespräch mit Ihnen, um abzuklären, warum Sie rauchen, wann und wie viel.
➤ Anwendung der Hypnose
Der Hypnotiseur legt Sie in Trance und greift dabei in Ihr Unterbewusstsein ein. Genau in diesem Unterbewusstsein sind nämlich alle unsere Gewohnheiten, die schlechten und die guten, verankert. Durch die tiefe Entspannungsphase während der Hypnose, lassen wir es zu, dass unser Unterbewusstsein positiv beeinflusst wird.
➤ Treten Nebenwirkungen bei der Hypnose auf?
Wenn Sie sich in qualifizierte, seriöse Hypnosehände begeben, treten keine Nebenwirkungen auf. Lassen Sie sich nicht durch Showhypnose, die Sie aus dem Fernsehen kennen, irritieren. Bei der Raucherentwöhnung werden Sie in einen sanften Entspannungszustand versetzt, aus dem Sie garantiert wieder aufwachen. Denn eigentlich schlafen Sie nicht, Sie sind während der Sitzung wach, aber befreit und gelöst.
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Welche Methode zur Raucherentwöhnung Sie auch nutzen, wenn Sie danach wirklich komplett rauchfrei sind: Glückwunsch! Nicht selten kommt es aber vor, dass frischgebackene Nichtraucher ab und an die Lust auf eine Zigarette verspüren. Werden Sie jetzt bloß nicht schwach! Hier ein paar Tricks und Tipps für den Alltag:
- Kaffee und Zigarette gehörten für Sie immer zusammen? Steigen Sie um auf Tee, zumindest in der Anfangsphase, bis dieses Ritual aus Ihrem Kopf verschwunden ist.
- Aschenbecher, Feuerzeuge und erst recht Zigarettenpäckchen gehören ab sofort nicht mehr in Ihren Haushalt!
- Wenn Ihnen nach rauchen ist, nehmen Sie sich das inzwischen gesparte Geld und gönnen Sie sich etwas Schönes!
- Essen Sie Obst, statt Salzstangen und Süßes, und gehen Sie öfter an die frische Luft um sich zu bewegen. Wer als Nichtraucher zugenommen hat, bekämpft so gleich die überflüssigen Pfunde.
- Wer früher in Stresssituationen zur Zigarette gegriffen hat, muss sich nun ein anderes Ventil suchen. Rufen Sie Freunde an, sprechen Sie mit der Familie, bitten Sie Kollegen um Rat oder versuchen Sie es einfach mal mit Yoga und Meditation.