In den 1970er Jahren war der Gebärmutterhalskrebs die häufigste Krebserkrankung, die Frauen traf. Durch den Start der gesetzlichen gynäkologischen Früherkennungs-Untersuchung im Jahr 1971 hat der Gebärmutterhalskrebs sich inzwischen zurückentwickelt und nimmt in der Häufigkeit der Krebserkrankungen nur noch den zwölften Platz ein. Das ist allerdings kein Freifahrtsschein um diese Krebserkrankung auf die leichte Schulter zu nehmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Anatomische Besonderheiten der Gebärmutter
- 2 Was ist Gebärmutterhalskrebs genau?
- 3 Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?
- 4 Wie verläuft Gebärmutterhalskrebs?
- 5 Wie häufig tritt Gebärmutterhalskrebs auf?
- 6 Welche Ursachen hat der Gebärmutterhalskrebs?
- 7 Risikofaktoren die Gebärmutterhalskrebs begünstigen
- 8 Welche Symptome treten bei Gebärmutterhalskrebs auf?
- 9 Wie wird der Gebärmuttehalskrebs diagnostiziert?
- 10 Wie wird der Gebärmutterhalskrebs behandelt?
- 11 Operation bei Gebärmutterhalskrebs (Konisation)
- 12 Entfernung der Gebärmutter & Wann ist sie notwendig?
- 13 Behandlung mit der Radiochemotherapie & Was ist das?
- 14 Kann man dem Gebärmutterhalskrebs vorbeugen?
- 15 Die HPV-Impfung zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge
Anatomische Besonderheiten der Gebärmutter
Bei der Gebärmutter handelt es sich um ein sogenanntes Hohlorgan, das hauptsächlich aus Binde- und Muskelgewebe besteht. Die Gebärmutter ist das wichtigste Organ für die Fortpflanzung. Hier nistet sich die befruchtete Eizelle ein, die dann den Embryo bis zur Geburt heranwachsen lässt. Bei der Geburt sind es die Kontraktionen der Muskeln der Gebärmutter, die sich als Wehen zeigen, die dann das Kind aus der Gebärmutter heraus durch den Geburtskanal nach außen pressen.
Der Gebärmutterhals wird von Mediziner in der Fachsprache auch als Zervix bezeichnet. Sie stellt die Verbindung der Gebärmutter mit dem Scheidenende dar. Der untere Bereich des Gebärmutterhalses wird als Portio bezeichnet. Er ragt in die Scheide wie ein Zapfen herein. Die Schleimhaut von Scheide und Gebärmutter hat einen unterschiedlichen Aufbau und im Portio befindet sich die Übergangszone dieser beiden Schleimhautarten. Bei bösartigen Tumoren – den so genannten Korpuskarzinomen oder Endometriumkarzinomen – sind sehr große Unterschiede gegeben. Beide Tumorarten des Gebärmutterhalses werden von Mediziner sehr unterschiedlich bewertet.
Was ist Gebärmutterhalskrebs genau?
Beim Gebärmutterhalskrebs handelt es sich um eine Erkrankung, die vom Mediziner als Zervixkarzinom bezeichnet wird. Hier findet sich innerhalb des Gebärmutterhalses bösartig verändertes Gewebe. Bedingt durch die günstige anatomische Lage kann der Frauenarzt innerhalb der Untersuchung den Gebärmutterhalskrebs sehr früh erkennen Regelmäßig vorgenommene Früherkennungsuntersuchungen sorgen dafür, dass von Frauenärzten 80 bis 90 Prozent der Gewebeveränderungen innerhalb des Gebärmutterhalses bereits im Frühstadium erkannt werden. Eine wirksame Behandlung kann dann die Ausweitung vom Gebärmutterhalskrebs verhindern.
Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?
In der Regel entwickelt sich der Gebärmutterhalskrebs aus einer vergangenen und chronisch verlaufenden Infektion mit dem Virus Humanes Papillomavirus, kurz als HPV bezeichnet. Die Viren werden über einen direkten Kontakt von Haut und Schleimhaut übertragen, zum Beispiel bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Infektionen mit dem HPV sind sehr häufig gegeben. So kann man davon ausgehen, dass rund 50 bis 80 Prozent der Bevölkerung sich einmal in ihrem Leben mit dem HPV infiziert haben und dass diese Infektion zudem unbemerkt verlaufen ist. Beschwerden bereitet eine Infektion mit dem HPV im Regelfall nicht.
Bei 10 Prozent der Menschen, die sich mit dem HPV infiziert haben und die damit diesen Infekt durchlaufen, verbleibt das Virus dauerhaft im Körper. Diese chronischen HPV-Infektionen nehmen ihren Verlauf über 12 bis 24 Monate und erhöhen damit das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.
Wie verläuft Gebärmutterhalskrebs?
Der Gebärmutterhalskrebs verläuft über verschiedene Vorstufen. Wenn der Arzt eine Vorstufe oder einen Tumor im Frühstadium bereits entdeckt, ist eine komplette Heilung möglich. Kann die Erkrankung voranschreiten und bleibt sie unbehandelt, dann reduzieren sich die Chancen auf eine komplette Heilung.
Besonders negative Prognosen bestehen für Frauen, bei denen sich schon Tochtergeschwülste aus dem Gebärmuttehalskrebs heraus gebildet haben. Hier können sich bereits im Bauchraum oder auch in Nachbarorganen Tochtergeschwülste entwickelt haben.
Wie häufig tritt Gebärmutterhalskrebs auf?
In Deutschland mussten im Jahr 2006 5.470 Fälle von Gebärmutterhalskrebs verzeichnet werden. Das entspricht einem Anteil von drei Prozent an allen anderen Krebserkrankungen. Gerade bei Frauen zwischen 40 und 59 Jahren sowie bei Frauen über 60 Jahren tritt der Gebärmutterhalskrebs verstärkt auf. Nimmt man Vergleichszahlen aus den 1970er Jahren, hat der Gebärmutterhalskrebs eine rückläufige Tendenz. Zur damaligen Zeit war der Gebärmutterhalskrebs die häufigste Krebserkrankung, die im weiblichen Bereich der Geschlechtsorgane vorkam.
Inzwischen hat ich der Gebärmutterhalskrebs auf Platz 12 der Krebserkrankungen angesiedelt. Fachleute gehen davon aus, dass eine Verbesserung in der Diagnostik, die seit 1971 Standard ist, zu einem Rückgang des Gebärmutterhalskrebses geführt hat. Durch die verbesserte Früherkennung wird der Gebärmutterhalskrebs inzwischen in Frühstadien festgestellt. Die Vorstufen werden als zervikale oder auch intreephitheliale Noeplasie bzw. als Zervixdysplasie bezeichnet.
Welche Ursachen hat der Gebärmutterhalskrebs?
» Die Erreger
Der Gebärmutterhalskrebs wird durch den Erreger namens Humane Papillomaviren, kurz HPV, ausgelöst. Diese humanen Papillomaviren haben die Möglichkeit, unterschiedliche Erkrankungen hervorzurufen, so beispielsweise die Genitalwarzen oder die Hautwarzen. Die HP-Viren haben verschiedene Untergruppen, die Krebs auslösen können. Gerade der HPV-Typ 16 und der HPV-Typ 18 – diese werden als Hochrisikotypen bezeichnet – haben eine hohe Beteiligung an der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs. Die Hintergründe hierfür sind von Forschern inzwischen entschlüsselt worden. Verschiedene Gene der humanen Papillomaviren lagern sich im Erbgut der Schleimhautzellen des Gebärmutterhalses an. Durch die ständigen Aktivitäten dieser Viren können sich letztlich bösartige Veränderungen innerhalb der Schleimhautzellen ergeben.
» Die Übertragung der HP-Viren
Die Übertragung der Viren erfolgt über den Schleimhaut- oder Hautkontakt. Gerade ungeschützter Geschlechtsverkehr bringt sehr gute Bedingungen für die Übertragung. Eine Infektion mit den HP-Viren ist sehr häufig gegeben. So wird davon ausgegangen, dass rund 70 Prozent der Menschen, die sexuell aktiv sind, im Verlauf ihres Lebens eine Infektion mit den HP-Viren durchlaufen. Die Infektion heilt in der Regel innerhalb einiger Monate ohne weitere Beschwerden aus. Nur 10 Prozent der infizierten erlangen eine chronische Infektion und das Virus verbleibt in diesem Zusammenhang dauerhaft im Körper. Dabei erkranken allerdings nur drei Prozent der Frauen, die mit den HP-Viren infiziert sind, auch tatsächlich am Gebärmutterhalskrebs.
Bedingt durch die Übertragung auf dem sexuellen Wege können auch Männer eine HPV-Infektion durchlaufen und auch das Virus übertragen.
Risikofaktoren die Gebärmutterhalskrebs begünstigen
» Risikofaktor Rauchen
Rauchen sowie auch Passivrauchen erhöht die Gefahr, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, denn bei Raucherinnen ist in der Schleimhaut innerhalb des Gebärmuterhalses eine erhöhte Konzentration von Abbauprodukten des Tabakrauches vorhanden. So können die Krankheitserreger leichter in die Schleimhautzellen vordringen. Bei Raucherinnen erhöht sich das Risiko einer Erkrankung um 60 Prozent gegenüber Nichtraucherinnen. Je mehr die Frau raucht und je früher sie anfängt, umso höher ist auch das Risiko für den Gebärmutterhalskrebs.
» Infekte im Genitalbereich
Infekte im Genitalbereich können gemeinsam mit einer HPV-Infektion die Risiken erhöhen, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Diese Infektionen können unter anderem Genitalherpes oder auch Chlamydien sein.
» Schwächung des Immunsystems
Auch eine Immunschwäche kann das Risiko einer Infektion mit den HP-Viren deutlich erhöhen. Die Schwächung des Immunsystems kann dabei durch eine vorhandene Erkrankung als auch durch die Einnahme von Medikamenten bedingt sein. Das geschwächte Immunsystem kann sich gegen die Viren nicht mehr ausreichend wehren.
» Hormonelle Verhütungsmittel
Auch die Verhütung mit hormonellen Mitteln wie der Antibabypille erhöht das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken. Genaue Hinergründe und ob es die eingenommenen Hormone sind, die für die erhöhten Zahlen der Erkrankungen verantwortlich sind, ist noch nicht ausreichend erforscht. Eine Möglichkeit, dass die Einnahme der hormonellen Verhütungsmittel sich auf die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs auswirkt, könnte auch darin gegeben sein, dass Frauen, die mit der Pille sicher verhüten, seltener eine Verhütung mit dem Kondom anstreben. Das wiederum führt zu einer Begünstigung der HPV-Infektion.
» Mangelnde Hygiene
Weiterhin kann mangelnde Hygiene sowie häufiger Wechsel der Geschlechtspartner die Infektion mit den HP-Viren erhöhen, somit auch die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.
» Genetische Veranlagung
Nicht zuletzt kann sich auch aus einer genetischen Veranlagung heraus eine erhöhte Bereitschaft für die Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs ergeben. Das Immunsystem ist in diesem Fall nicht ausreichend in der Lage, die eindringenden Viren zu bekämpfen.
Welche Symptome treten bei Gebärmutterhalskrebs auf?
Besonders gefährlich ist der Gebärmutterhalskrebs deshalb, weil er kaum Symptome mitbringt, sofern er sich im Frühstadium befindet. Auch in der fortgeschrittenen Erkrankung sind Symptome nicht zwingend gegeben.
In 80 bis 90 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs wird dieser aber im Rahmen der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen erkannt und auch ausgeheilt – und das in der Regel im Frühstadium, wenn die Untersuchungen regelmäßig wahrgenommen werden.
Symptome, die im Zusammenhang mit dem Gebärmutterhalskrebs auftreten, können sein:
- übelriechender und blutiger Ausfluss
- Schmierblutungen nach dem Geschlechtsverkehr
- ungewöhnliche Blutungen außerhalb des normalen Zyklus
- Blutungen nach den Wechseljahren
- Becken-, Bauch- oder Rückenschmerzen
- einseitig geschwollene Beine
- Schmerzen beim Urin lassen
- Schmerzen beim Stuhlgang.
All diese Beschweren können auf einen Gebärmuterhalskrebs hindeuten. Es kann sich aber auch um andere Erkrankungen handeln. Wenn eine Frau an sich ungewöhnliche Symptome wie die genannten feststellt, ist zur Klärung der Ursachen unbedingt ein Gynäkologe aufzusuchen.
Wie wird der Gebärmuttehalskrebs diagnostiziert?
Die Früherkennung ist für die erfolgreiche und umfassende Behandlung von Gebärmutterhalskrebs unerlässlich. Deshalb ist die regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung beim Gynäkologen ab einem Alter von 20 Jahren auch so wichtig. Durch regelmäßige gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen können 80 bis 90 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs bereits im Frühstadium erkannt und erfolgreich behandelt werden, ohne dass die Entfernung der Gebärmutter oder Strahlen- bzw. Chemotherapien erforderlich sind.
» Tastuntersuchung und Abstriche
Innerhalb der Früherkennung untersucht der Frauenarzt sowohl durch Tasten als auch durch Betrachtung den Gebärmutterhals bzw. die Portio, die als Zapfen in die Scheide hineinragt. Zudem werden Abstriche gemacht, die im Labor ausgewertet werden.
» Biopsie
Wenn innerhalb der Vorsorgeuntersuchung der Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs entsteht, wird eine Gewebeprobe, die sogenannte Biopsie, entnommen, um so eine Bewertung des Gewebes im Labor durchführen zu können.
» Konisation
Ergibt sich aus dieser Untersuchung wiederum ein unklarer Befund, wird die sogenannte Konisation durchgeführt. Hierbei entnimmt der Frauenarzt aus dem Gewebe der Scheide bzw. der Portio eine kegelförmige Probe. Der Eingriff kann ambulant unter Kurzzeitnarkose oder auch innerhalb eines kurzen stationären Aufenthaltes im Krankenhaus durchgeführt werden.
Die Konisation ist nicht nur Diagnosemethode, sondern auch Teil der Therapie, denn das betroffene Gewebe wird im Rahmen dieser Untersuchung entfernt.
Wenn ein Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen werden kann, fallen weitere Untersuchungen an, die die Ausbreitung des Tumors einzuschätzen helfen.
» Ultraschall
Mögliche Diagnosen liegen dann im Ultraschall von Ober- und Unterbauch aus der Scheide.
» Computertomographie
Auch die Computertomographie sowie die Magnetresonanztomographie des Bauches sind weitere mögliche Untersuchungsmethoden.
» Röntgenuntersuchung
Eine Röntgenuntersuchung von Becken und Lunge kann auch eine Ausbreitung des Krebses nachweisen.
» Blasen- und Enddarmspiegelung
Weiterhin steht die Spiegelung von Blase und Enddarm als Diagnosemethode zur Verfügung.
» Blutuntersuchung
Bei der Routineuntersuchung gehört die Blutuntersuchung zum Standard, denn sie kann auch eine Aussage über den Allgemeinzustand der Patientin ermöglichen.
Wie wird der Gebärmutterhalskrebs behandelt?
» Gebärmutterhalskrebs Operation
Der Gebärmutterhalskrebs bzw. dessen Therapie wird danach entschieden, wie weit der Krebs bereits vorangeschritten ist. Wenn der Krebs noch im Frühstadium ist und der Tumor noch eine geringe Größe aufweist, reicht es oftmals aus, wenn im Rahmen einer Operation der Tumor entfernt wird.
» Strahlentherapie/Chemotherapie
Ist das Krebsstadium bereits vorangeschritten, kann ein Arzt sich auch für die Strahlentherapie oder auch die Chemotherapie entscheiden. Letztere wird dann oftmals mit der Radiochemotherapie kombiniert.
In den Vorstadien des Gebärmutterhalskrebses ist die Therapie dahingehend ausgerichtet, wie stark das Gewebe schon verändert ist. Bei leichtenUnregelmäßigkeiten der Zellen ergibt sich oftmals von ganz allein eine Regulierung.
» Abstrichkontrollen
Bis die Erkrankung komplett ausgeheilt ist, sind engmaschige und regelmäßige Abstrichkontrollen sowie auch eine Untersuchung des Gebärmutterhalses notwendig. Der Arzt benutzt hierfür eine Lupe, das sogenannte Koloskop. Weiterhin können mit Abstrichtests, dem sogenannten Pap-Test, HPV-Infektionen nachgewiesen werden und auch eine Typisierung des HPV erfolgen.
Bleiben Zellveränderungen für einen längeren Zeitraum bestehen oder verschlimmern sie sich, muss der Arzt das Areal entfernen. Hierfür stehen verschiedene Methoden zur Verfügung.
Operation bei Gebärmutterhalskrebs (Konisation)
Vom Befund der Koloskopie hängt die weitere Behandlung des Gebärmutterhalskrebses ab. Hier entscheidet der Arzt, ob die Zerstörung von verändertem Gewebe mit Laser ausreichend ist oder ob eine sogenannte Konisation, also ein operativer Eingriff, notwenig ist. Innerhalb der Konisation, also der kegelförmigen Ausschneidung des Gewebes, können sowohl Vor- als auch Frühstadien des Gebärmutterhalskrebses komplett entfernt werden.
Das kann auf unterschiedliche Weise passieren. Die Messer-Konisation mit dem Skalpell ist ebenso möglich, wie die Entnahme des Gewebes mit einer elektrischen Schlinge, der sogenannten Schlingen-Konisation.
Bei beiden Eingriffen erfolgt die Entnahme auf dem Weg über die Scheide. Bei der Konisation wird in der Regel auch Gebärmutterschleimhaut entnommen. So soll verhindert werden, dass sich bösartiges Gewebe auf der Gebärmutterschleimhaut ausbreitet. Die Schleimhaut regeneriert sich nach der Ausschabung komplett.
Besonders bei jungen Frauen ist der Arzt bestrebt, die Entfernung des Gebärmutterhalskrebses besonders schonend durchzuführen, damit ein späterer Kinderwunsch nicht beeinträchtigt wird.
Die Entnahme es Gewebestückes aus dem Gebärmutterhals erfolgt unter kurzer Vollnarkose. Der Eingriff kann auch unter Lokalanästhesie erfolgen. Nach der Konisation heilt die Wunde in rund vier bis etwa sechs Wochen komplett ab. Danach ist auch die HPV-Infektion im Regelfall nicht mehr nachweisbar.
Entfernung der Gebärmutter & Wann ist sie notwendig?
Ist der Gebärmutterhalskrebs bereits weiter vorangeschritten und ist er wiederholt aufgetreten, kann eine Entfernung der Gebärmutter, die sogenannte Hysterektomie, sinnvoll werden.
» Teilentfernung der Gebärmutter
Die Teilentfernung der Gebärmutter wird auch als Tracheotomie bezeichnet. Diese ist dann gegeben, wenn schon tieferliegende Bereiche der Gebärmutter befallen sind, die durch eine Konisation nicht mehr entfernt werden können. Nach einer Teilentfernung kann sich unter Umständen später noch ein Kinderwunsch erfüllen lassen.
» Die einfache Gebärmutterentfernung
Bei der einfachen Gebärmutterentfernung wird die komplette Gebärmutter entfernt, darüber hinaus auch möglicherweise einzelne Lymphknoten. Anderes Gewebe, das umliegt und das als Halt für die Gebärmutter dient sowie auch der obere Scheidenbereich bleiben von diesem Eingriff unbeteiligt.
» Die vollständige Gebärmutterentfernung
Eine vollständige Gebärmuterentfernung wird dann durchgeführt, wenn sich der Krebs bereits auf weite Bereiche der Gebärmutter ausgebreitet hat. Bei der Operation wir die komplette Gebärmutter entfernt. Darüber hinaus werden auch die in der Region vorhandenen Lymphknoten und möglicherweise auch weiteres Gewebe aus dem oberen Scheidenbereich oder den Eierstöcken sowie dem Halteapparat der Gebärmutter entfernt.
Behandlung mit der Radiochemotherapie & Was ist das?
In der Regel wird die Strahlentherapie mit der Chemotherapie kombiniert. In diesem Fall sprechen Mediziner von der Radiochemotherapie. Diese Kombinationstherapie ist eine er wichtigsten Möglichkeiten, auch in einem späteren Stadium den Gebärmutterhalskrebs zu besiegen.
Bestehen kleinere Tumore, dann kann die Strahlentherapie häufig auch allein angewandt werden, allerdings sind die Erfolge gemeinsam mit einer Chemotherapie nach neusten Erkenntnissen sehr viel besser und können somit auch die gleichen positiven Ergebnisse wie eine Operation bringen.
Spätestens dann, wenn der Tumor schon sehr weit vorangeschritten ist und die Beckenwand erreicht wurde, muss die Strahlentherapie der Operatorin vorgezogen werden. Die Strahlentherapie wird dann angewandt, wenn innerhalb einer Operation noch Resttumore verblieben sind oder wenn sich ein Rezidiv gebildet hat. Treten erneute Tumore auf, kann allerdings auch eine Operation möglich sein, um diese zu entfernen.
» Chemotherapie bei Gebärmutterhalskrebs
Bei der Chemotherapie werden Wirkstoffe eingesetzt, die auf alle Körperzellen gleichermaßen einwirken – sowohl auf die gesunden als auch auf die kranken und die das Wachstum der Zellen bremsen sollen. Weil Krebszellen sich schneller als gesunde Zellen teilen, werden sie auch nachhaltiger geschädigt als gesunde Zellen.
Die Chemotherapie allein macht leider nicht den gesamten Therapieerfolg aus. Sie ist aber angemessen, wenn sich Tochtergeschwülste in anderen Körperbereichen verbreitet haben, die als sogenannte Fernmetastasen bezeichnet werden. Weil die Ganzkörperbestrahlung nicht möglich ist, kann die Chemotherapie in dem Fall für eine Verlangsamung des Krebswachstums sorgen, wenn sie es auch nicht komplett stoppen kann.
Ist der Gebärmutterhalskrebs lokal schon stark vorangeschritten und kann daher nicht mehr operiert werde, dann besteht durch die Chemotherapie die Möglichkeit, den Tumor zu verkleinern und so die Bedingungen für die Operation zu begünstigen.
Kann man dem Gebärmutterhalskrebs vorbeugen?
Einer Ursache für Gebärmutterhalskrebs kann jede Frau wirksam vorbeugen. Die Infektion mit den humanen Papillomaviren. Die Viren übertragen sich über Haut- und Schleimhautkontakte besonders schnell durch ungeschützten Geschlechtsverkehr.
Der HPV-Infektion kann wirksam durch die Verwendung von Kondomen vorgebeugt werden. Eine Studie hat ergeben, dass das Risiko, sich mit HPV zu infizieren, durch die Verwendung von Kondomen um 70 Prozent gesenkt wird. Somit können Kondome indirekt auch vor dem Gebärmutterhalskrebs schützen.
Ab März 2007 wurde von der Ständigen Impfkommission, der sogenannten STIKO, vom Robert Koch Institut die HBV-Impfung für alle Mädchen im Alter von 12 bis 17 Jahren empfohlen. Die Impfung soll einen Schutz vor den HP-Viren liefern. Am besten wirkt die Impfung bei jungen Frauen, die noch nie Geschlechtsverkehr hatten, sich daher mit dem HP-Virus auch noch nicht infizieren konnten. Aber auch für bereits sexuell aktive Frauen kann die Impfung noch Gewinn bieten.
Seitdem haben Frauen ab 20 einen Anspruch auf eine einmal jährlich auf Krankenkassenkosten durchgeführte Krebsvorsorgeuntersuchung. Hierbei werden sowohl die inneren als auch die äußeren Geschlechtsorgane untersucht und es erfolgt ein Abstrich. Wird die Vorsoge regelmäßig wahrgenommen, kann ein Gebärmutterhalskrebs bereits im Frühstadium erkannt und mit relativ einfachen Mitteln komplett beseitigt werden.
Die HPV-Impfung zur Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge
Die Impfung gegen den Gebärmutterhalskrebs, also die HPV-Impfung, wird seit dem Jahr 2007 empfohlen. Dabei wird eine Impfung gegen die den Gebärmuttehalskrebs auslösenden humanen Papillomaviren durchgeführt. Zwei Wirkstoffe sind vorhanden, die gegen die Hochrisikotypen HPV 16 und 18 wirksam sind und die verhindern, dass sich Frauen mit diesen Viren infizieren. Einer der Wirkstoffe schützt weiterhin vor den HP-Viren 6 und 11, die gutartige Genitalwarzen auslösen.
» Wann sollte man sich impfen lassen?
Die Impfung sollte günstigstenfalls vor dem ersten Geschlechtsverkehr durchgeführt werden, um eine Infektion komplett ausschließen zu können. Durch die HPV-Impfung können sowohl Infektionen mit HPV-Typen als auch krankhafte Veränderungen des Gebärmutterhalses verhindert werden.
Auch für junge Frauen, die über 17 Jahre alt sind und die bereits sexuell aktiv sind, ist die HPV-Impfung sehr wichtig. Die Wahrscheinlichkeit, mit dem HPV in Berührung zu kommen, steigt mit jedem Sexualpartner an. Allerdings reduziert sich die Schutzwirkung der Impfung durch eine möglicherweise bereits vorhandene Infektion.
Wichtig zu wissen ist, dass die HPV-Impfung vor einer Infektion mit den krebsauslösenden Viren schützen kann, dass dies aber nur für die Typen16 und 18 gegeben ist.
Allerdings kann auch eine Infektion mit HP-Viren auftreten, die seltener sind, die allerdings auch einen Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Daher können Frauen, die mit der HPV-Impfung versorgt sind, auf eine jährliche Krebsfrüherkennung beim Gynäkologen nicht verzichten. Ansonsten kann es sein, dass ein Gebärmutterhalskrebs in der Vorstufe oder in fortgeschrittenem Zustand nicht entdeckt wird und die Heilungschancen sich damit reduzieren.
Hilfe und Rat können sich Betroffene und Angehörige beim Deutschen Krebsforschungszentrum holen. Hier können Sie auch nach einem Psychoonkologen in Ihrer Nähe suchen.